Gefährliche Zeiten
Paris im Jahre 1940. Die Stadt wurde von den Deutschen besetzt. Auch im legendären Hotel Ritz, wo einst die Pariser High Society opulente Feste feierte, lassen sich jetzt ranghohe Militärs, Kollaborateure und Mitglieder der feinen Pariser Gesellschaft bewirten.
Frank Meier ist ein junger Mann mit jüdischer Abstammung, der das Handwerk des Cocktailmixens in den USA erlernt und sich dort schnell einen Namen gemacht hat. Seine Berühmtheit ermöglicht es ihm, später die Bar des Hotel Ritz in Paris zu übernehmen. Hier gewinnt er schnell Ansehen als schillernde Figur der Hotelbar. Auch als die Deutschen das Hotel okkupieren gewinnt er durch seine Bekanntheit und seine geschickte Art im Umgang mit ranghohen Militärs, Kollaborateuren und der Elite der Stadt Berühmtheit. Er ist der Mann hinter dem Tresen, der von allen geachtet und geehrt wird. Man brüstet sich damit, ihn zu kennen. Hier kann er im Schutze der Bar seine jüdische Abstammung verbergen und den Plänen der Besatzer lauschen und sein Überleben und das von Freunden und jüdischen Gästen, organisieren. Er ist der Mann im Hintergrund, der die Fäden zieht und dabei seine Anonymität bewahren kann. Doch seine Kenntnisse über interne Geheimnisse, Verrat und skrupellosen Plänen der Militärs werden allmählich zur Gefahr.
Diese allgegenwärtige Angst vor Verfolgung ist dann auch Schwerpunkt des Romans. Der Roman an sich geht anfangs mehr oder weniger im Alltagsgeschäft unter. Smalltalk und diplomatisches Geschwätz bestimmen die Situationen. Der Krieg findet nicht im Ritz statt. Gelegentlich Berichte vom Überleben da draußen gehen größtenteils in der Routine des Hotelbetriebes unter. Spannung wird später erzeugt, als der Protagonist und seine Helfershelfer drohen aufzufliegen.
Obwohl Philippe Collin versucht hat, eine Chronologie aufzubauen, fehlt mir eine abschließende Aufarbeitung der Ereignisse nach dem Abzug der Deutschen zum Kriegsende.
So bleibt die Zukunft des Ritz im Dunkeln. Wie ergeht es den Protagonisten, nachdem die Militärs vor den Alliierten fliehen mussten? Kann Frank seine Kooperation mit den Deutschen unter dem Deckmantel des Barmanns auch dort mit den Alliierten neu aufbauen, um die Gräueltaten der Besetzer zu enttarnen? Kann er seine wahre Identität glaubhaft machen um nicht als Spitzel der Deutschen verfolgt zu werden.
Der Schreibstil des teilweise fiktiven Romans ist flüssig und die Kapitel sind übersichtlich gegliedert. Es macht Spaß, sich mit den wahren politischen und gesellschaftlichen Ereignissen dieser Zeit zu beschäftigen. Besonders gefallen hat mir, dass der Autor zwischen den Dialogen die Gedanken Frank Meiers eingestreut hat. Besonders hilfreich auch die Tagebucheintragungen, die das Buch letztendlich lebendig werden lassen.
„Der Barmann des Ritz“ von Philippe Collin ist ein spannendes, kurzweiliges Buch, das ich gerne gelesen habe.
Frank Meier ist ein junger Mann mit jüdischer Abstammung, der das Handwerk des Cocktailmixens in den USA erlernt und sich dort schnell einen Namen gemacht hat. Seine Berühmtheit ermöglicht es ihm, später die Bar des Hotel Ritz in Paris zu übernehmen. Hier gewinnt er schnell Ansehen als schillernde Figur der Hotelbar. Auch als die Deutschen das Hotel okkupieren gewinnt er durch seine Bekanntheit und seine geschickte Art im Umgang mit ranghohen Militärs, Kollaborateuren und der Elite der Stadt Berühmtheit. Er ist der Mann hinter dem Tresen, der von allen geachtet und geehrt wird. Man brüstet sich damit, ihn zu kennen. Hier kann er im Schutze der Bar seine jüdische Abstammung verbergen und den Plänen der Besatzer lauschen und sein Überleben und das von Freunden und jüdischen Gästen, organisieren. Er ist der Mann im Hintergrund, der die Fäden zieht und dabei seine Anonymität bewahren kann. Doch seine Kenntnisse über interne Geheimnisse, Verrat und skrupellosen Plänen der Militärs werden allmählich zur Gefahr.
Diese allgegenwärtige Angst vor Verfolgung ist dann auch Schwerpunkt des Romans. Der Roman an sich geht anfangs mehr oder weniger im Alltagsgeschäft unter. Smalltalk und diplomatisches Geschwätz bestimmen die Situationen. Der Krieg findet nicht im Ritz statt. Gelegentlich Berichte vom Überleben da draußen gehen größtenteils in der Routine des Hotelbetriebes unter. Spannung wird später erzeugt, als der Protagonist und seine Helfershelfer drohen aufzufliegen.
Obwohl Philippe Collin versucht hat, eine Chronologie aufzubauen, fehlt mir eine abschließende Aufarbeitung der Ereignisse nach dem Abzug der Deutschen zum Kriegsende.
So bleibt die Zukunft des Ritz im Dunkeln. Wie ergeht es den Protagonisten, nachdem die Militärs vor den Alliierten fliehen mussten? Kann Frank seine Kooperation mit den Deutschen unter dem Deckmantel des Barmanns auch dort mit den Alliierten neu aufbauen, um die Gräueltaten der Besetzer zu enttarnen? Kann er seine wahre Identität glaubhaft machen um nicht als Spitzel der Deutschen verfolgt zu werden.
Der Schreibstil des teilweise fiktiven Romans ist flüssig und die Kapitel sind übersichtlich gegliedert. Es macht Spaß, sich mit den wahren politischen und gesellschaftlichen Ereignissen dieser Zeit zu beschäftigen. Besonders gefallen hat mir, dass der Autor zwischen den Dialogen die Gedanken Frank Meiers eingestreut hat. Besonders hilfreich auch die Tagebucheintragungen, die das Buch letztendlich lebendig werden lassen.
„Der Barmann des Ritz“ von Philippe Collin ist ein spannendes, kurzweiliges Buch, das ich gerne gelesen habe.