Hotel Ritz – Himmel in der Hölle?
Der Debütroman von Philippe Collin ist im Insel-Verlag als Hardcover erschienen. Der schwarze Pappeinband und der schwarz/weiß gehaltene Schutzumschlag mit einem Foto der Bar im Ritz passen hervorragend, einerseits zur Verdeutlichung der finsteren Kriegsjahre, andererseits zur Veranschaulichung der ersten Jahre der Bar, in der ausschließlich Frauen Zutritt hatten. Die goldene Schrift strahlt dazu Eleganz aus – eine Eigenschaft auf die im Hotel Ritz besonderen Wert gelegt wurde. Fabelhafte Buchgestaltung! Nur ein Lesebändchen fehlt. Das hätte ich mir noch gewünscht, um leichter zwischen Text und den Fotos sowie Glossar wechseln zu können.
Die Handlung des historischen Romans ist im Hotel Ritz, Paris, zwischen den Jahren 1940 und 1944 angesiedelt. Zu Beginn quartieren sich die deutschen Besatzer im Hotel ein, zum Ende marschieren die Alliierten in Paris ein und wieder ist es das Ritz, welches Zimmer bereitstellt. Im Mittelpunkt steht Frank Meier, Chefbarmann der Petit Bar im Ritz. Hier an der Bar fließen nicht nur Alkohol, sondern auch Besatzer, Kollaborateure, Verfolgte und Widerständler zusammen. Seine jüdische Herkunft ist Frank Meiers gut gehütetes Geheimnis. Umgeben von seinen Gästen, vor allem hochrangige Nazi-Offiziere, sowie der Hotelleitung, die versucht mit den Besatzern möglichst zu kooperieren, bewegt er sich in einem Spannungsfeld aus Anpassung und Widerstand. Die real gelebte Person Meier war kein Held und versuchte möglichst unauffällig eine Zeit zu überstehen, von der niemand wusste, wie lange sie anhält. Trotzdem versuchte er durch die Beschaffung von falschen Papieren, Juden zu retten. Dass er dabei auch in die eigene Tasche wirtschaftete ist nicht korrekt, aber menschlich.
Der Schreibstil von Philippe Colin ist teils dokumentarisch distanziert und lakonisch, was die Greul und Repressionen der Zeit nur umso stärker hervortreten lässt und ihre eiskalte und verstörende Selbstverständlichkeit zeigt. Eingestreut gibt es persönlicher gehaltene Passagen aus einem fiktiven Tagebuch des Frank Meier, dass den Barmann des Ritz als einen einsamen und unsicheren Menschen charakterisiert.
Die Geschichte zeigt das Hotel Ritz, in dem alles für die Gäste, gleich welcher Art, möglich gemacht wird. Ein Ort nahezu paradiesischer Zustände, insbesondere kontrastierend zum hungernden Paris der Kriegsjahre. Der Himmel in der Kriegshölle. Aber für Frank Meier und viele Angestellte des Ritz auch eine tägliche Hölle durch die ständige Gefahr aufgrund ihrer Nähe zu den Besatzern, der Angst vor Entdeckung oder einem Fehlverhalten.
Das Buch nimmt mit in einen dunklen Zeitabschnitt, wobei ein Spannungsbogen im klassischen Sinn nicht vorhanden ist. Ich fand das Buch leicht zu lesen und die geschilderten Personen sehr interessant. Hier gab es für mich noch viel nebenher zu recherchieren.
Ein empfehlenswerter historisch-dokumentarischer Roman.
Die Handlung des historischen Romans ist im Hotel Ritz, Paris, zwischen den Jahren 1940 und 1944 angesiedelt. Zu Beginn quartieren sich die deutschen Besatzer im Hotel ein, zum Ende marschieren die Alliierten in Paris ein und wieder ist es das Ritz, welches Zimmer bereitstellt. Im Mittelpunkt steht Frank Meier, Chefbarmann der Petit Bar im Ritz. Hier an der Bar fließen nicht nur Alkohol, sondern auch Besatzer, Kollaborateure, Verfolgte und Widerständler zusammen. Seine jüdische Herkunft ist Frank Meiers gut gehütetes Geheimnis. Umgeben von seinen Gästen, vor allem hochrangige Nazi-Offiziere, sowie der Hotelleitung, die versucht mit den Besatzern möglichst zu kooperieren, bewegt er sich in einem Spannungsfeld aus Anpassung und Widerstand. Die real gelebte Person Meier war kein Held und versuchte möglichst unauffällig eine Zeit zu überstehen, von der niemand wusste, wie lange sie anhält. Trotzdem versuchte er durch die Beschaffung von falschen Papieren, Juden zu retten. Dass er dabei auch in die eigene Tasche wirtschaftete ist nicht korrekt, aber menschlich.
Der Schreibstil von Philippe Colin ist teils dokumentarisch distanziert und lakonisch, was die Greul und Repressionen der Zeit nur umso stärker hervortreten lässt und ihre eiskalte und verstörende Selbstverständlichkeit zeigt. Eingestreut gibt es persönlicher gehaltene Passagen aus einem fiktiven Tagebuch des Frank Meier, dass den Barmann des Ritz als einen einsamen und unsicheren Menschen charakterisiert.
Die Geschichte zeigt das Hotel Ritz, in dem alles für die Gäste, gleich welcher Art, möglich gemacht wird. Ein Ort nahezu paradiesischer Zustände, insbesondere kontrastierend zum hungernden Paris der Kriegsjahre. Der Himmel in der Kriegshölle. Aber für Frank Meier und viele Angestellte des Ritz auch eine tägliche Hölle durch die ständige Gefahr aufgrund ihrer Nähe zu den Besatzern, der Angst vor Entdeckung oder einem Fehlverhalten.
Das Buch nimmt mit in einen dunklen Zeitabschnitt, wobei ein Spannungsbogen im klassischen Sinn nicht vorhanden ist. Ich fand das Buch leicht zu lesen und die geschilderten Personen sehr interessant. Hier gab es für mich noch viel nebenher zu recherchieren.
Ein empfehlenswerter historisch-dokumentarischer Roman.