Kein Drink ohne Risiko!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
frangipani Avatar

Von

Das Cover allein ist ein kleines Kunstwerk – stilvoll, geheimnisvoll, passend zur Atmosphäre des legendären Ritz. Und genau diese Atmosphäre hat mich von Anfang an gefesselt: Während draußen der Krieg tobt, herrscht im Inneren des Hotels eine fragile Eleganz. Doch diese Fassade bröckelt schnell – denn unter der polierten Oberfläche verbirgt sich ein Drama von menschlicher Größe.

Der klare, schnörkellose Stil spiegelt perfekt das Setting der 40er-Jahre – mondän, gefährlich, elegant. Und doch bleibt man nie auf Distanz. Ich war mittendrin im Ritz, in Gesprächen voller Doppeldeutigkeiten, im Schatten der Deportationen, im Knistern zwischen Couchtisch und Gefahr.

Was mich besonders bewegt: Frank Meier ist kein Held mit Waffen – sondern einer mit Haltung. Inmitten der Besatzungsjahre bedient er Nazis mit derselben Eleganz wie einst Coco Chanel oder Hemingway – und doch tobt in ihm der stille Widerstand. Er ist Jude, und hinter der gläsernen Fassade der Bar kämpft er um Menschenleben, fälscht Pässe, hilft bei der Flucht. All das unter den Augen der deutschen Offiziere.

Für mich ein Roman, der zeigt, wie Widerstand auch in kleinen Gesten lebt. Eine Hommage an Mut, Loyalität und Menschlichkeit – und an einen Mann, der viel mehr war als nur ein Barmann!