Ich vergebe nicht oft fünf Sterne, aber dieses Buch hat es wirklich verdient. Es trifft genau den richtigen Ton. Weder zu gefühlsduselig wie manche Romantik-Schmonzette, noch kühl und distanziert wie ein Nachrichtensprecher. Das Ganze ist richtig gut geschrieben, man kann das Buch nicht aus der Hand legen. Der Autor beschreibt die Angst und die beklemmende Atmosphäre unter den Besatzern im Paris zu Beginn der 1940-er Jahre sehr eindringlich und nachvollziehbar. Sowohl das Auftreten der in Paris heimischen Bevölkerung gegenüber der Besatzungsmacht als auch die Versuche, hinter deren Rücken Dinge zu regeln und Menschen beim Verlassen des Landes zu helfen. Insbesondere der Wechsel der jeweiligen "Herren des Landes" und die damit verbundenen Ängste und Sorgen werden anschaulich dargestellt. Ich kannte den Autor bisher nicht, aber ich werde sicherlich noch mehr von ihm lesen.