tiefgründig, spannend, lehrreich und empfehlenswert!

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Das Buch „Der beste Notfall der Welt“ von Lorenz Pauli ist mehr als nur ein „einfaches Kinderbuch“ und meiner Meinung nach, auch durchaus für Erwachsene geeignet.

Kurz zum Inhalt:

Das Buch handelt von Gustav und Ben, die alles sind – nur keine Freunde. Sie mögen sich einfach nicht, ganz im Gegensatz zu ihren Vätern, die befreundet sind. Und so kommt es, dass Ben in den Ferien zwei Wochen bei Gustav verbringen soll. Als Gustav und seine Eltern Ben abholen, kommt es zu einem kleinen Autounfall, bei dem eine kleine Maus verletzt wird. Auch wenn die Jungs sich nicht ausstehen können, so sind sie sich einig, dass sie die Maus nicht alleine verletzt liegen lassen können. Und so nehmen sie die Maus mit um sie gesund zu pflegen. Das Zusammenleben der beiden Jungs gestaltet sich zunächst recht schwierig, aber sie arrangieren sich irgendwie miteinander. Durch das gemeinsame Pflegen der Maus, die wie sich herausgestellt keine typische Maus ist und des unbemerkt eingeschmuggelten anderen Fabelwesens kommen sich die beiden näher. Gustav und Ben kommen dem Rätsel der sonderbaren Maus und ihres Begleiters auf die Spur und begreifen, dass sie nur gemeinsam den beiden helfen können. Auch wenn sie sich immer noch nicht mögen, so entdecken sie doch nah und nach positive Seiten am anderen...

Das Buch lässt sich sehr angenehm lesen. Der Schreibstil ist recht komplex, aber leicht zu lesen.
Die Geschichte ist eine tolle Mischung aus Abenteuer, Spannung, Humor, Magie und Tiefgründigkeit. Was mir besonders gut gefallen hat, ist dass die eigentliche Grundaussage des Buches, dass man auch jemanden akzeptieren kann, auch wenn man ihn eigentlich nicht sonderlich mag und das jeder Mensch so ist, wie er/sie eben ist, so gut in der Geschichte umgesetzt wurde. Und das nicht offensichtlich und groß plakatiert, sondern eher nebenher und ohne drohenden Zeigefinger.
Ebenso gut gefiel mir allgemein die Authentizität der Geschichte. Die wirklichen Probleme der Jungen werden in den Vordergrund gestellt und ich denke, dass sich viele Kinder mit den Problemen und Gefühlen der Jungs identifizieren können.
Gut gefallen mir auch die Gedanken, die sich die beiden Kinder machen. Klug und zum Teil sehr tiefgründig, wobei ich mir da nicht sicher bin, in weit das alle Kinder schon erkennen können.
Ich war erst etwas skeptisch, als sich zeigte, dass die Maus keine „normale“ Maus ist, sondern eher ein Fabelwesen. Zunächst fand ich es etwas unpassend und unerwartet, aber nach ein paar Seiten, fand ich die Idee doch gut, da so die Geschichte noch etwas Magisches bekommt, was dem Buch noch das gewisse Etwas verleiht. Allerdings finde ich es schade, dass auf die Hintergründe nicht noch etwas näher eingegangen wurde. Denn ich hätte noch gerne etwas mehr über die Maus und Fabel erfahren.

Insgesamt ein tolles lesenswertes Buch für Jung und Alt. Denn ich bin sicher, dass das Buch jeden zum Nachdenken und Reflektieren anregen wird und zudem eine gute Gesprächsgrundlage in Bezug auf Akzeptanz des Anderen bietet.