von Träumen und Realitäten, von mehr Schein als Sein

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Mit "Der blaue Salamander" schreibt Luca Ventura bereits den fünften Capri-Krimi um den Inselpolizisten Enrico Rizzi und seine aus Norditalien strafversetzte Kollegin Antonia Cirillo.

Das Cover zeigt eine Frau im roten Badeanzug auf dem Rücken treibend im blauen Wasser. Man verspürt erst einmal Sonne auf der Haut und möchte direkt ins kalte Nass springen um sich an einem heißen Sommertag abzukühlen.

Im Buch selbst müssen Rizzi und Corillo weiter als Team zusammenwachsen und den Mord an einer jungen Inselbewohnerin aufklären. Man erfährt etwas aus dem privaten Leben der beiden Polizisten und kann sich auch wenn man die anderen Bände der Reihe nicht kennt, ein ganz gutes Bild machen.

Für die Polizei aus Neapel ist der Fall schnell klar und ein Schuldiger gefunden. Gut für den Straßenkehrer Salvadore, dass Rizzi zu seinen einheimischen Mitbewohnern hält und sich nicht so schnell von Salvadores Schuld überzeugen lässt. Im Gegenteil, ist Rizzi doch von Anfang von dessen Unschuld überzeugt setzt jetzt alles daran, den wahren Mörder zu finden.

Im Buch geht es um Liebe, Leidenschaft und Eifersucht um mehr Schein als Sein und um eine junge angagierte Frau, welche ihre Leidenschaft mit dem Leben bezahlt. Aber wer hat Rosalinda umgebracht und in der Kirche abgelegt? Um dieses Geheim zu lüften, gilt es weit in die Vergangenheit zurück zu gehen und eine längst vergessene Familie und deren Geschichte ins Hier und Jetzt zu holen um zu verstehen, warum Rosalinda sterben musste

Das Buch ist verständlich geschrieben, läßt sich einfach lesen. Manchmal meint man, dass sich die Handlung etwas in die Länge zieht, weil der Autor möglichst jedes Detail einflechten möchte. Man erfährt erst relativ spät, wer warum gemordet hat. Die Lösung taucht dann allerdings im Vergleich zum restlichen Buch und der Geschichte sehr schnell auf und man hat den Eindruck der Autor wollte zum Schluss nur noch mit seinem Buch fertig werden. Das ist etwas Schade.

Auf den letzten Seiten bekommt der Leser noch einen kleinen Cliffhanger für das nächste Buch. Es ist davon auszugehen, dass sich das nächste Buch mehr mit Polizistin Antonia Cirillo und ihrem Sohn Oscar beschäftigt. Der ist nämlich zu seiner Mutter auf die Insel gekommen. Die zwei haben sich länger nicht gesehen und der Leser erfährt, dass Antonia wohl nicht das beste Verhältnis zu ihrer Vergangenheit hat. Die Reaktion von Oscar auf seine Mutter und ihrer Lüge zu ihren Lebensverhältnissen scheinen Oscar eher nicht so zu stören wie befürchtet. Ein Satz des Sohnes lässt darauf schließen, dass wohl auch er nicht ganz so lebt wie seine Mutter bisher meint.

Grundsätzlich kann ich das Buch empfehlen. Ich habe mir inzwischen auch die ersten Bände besorgt. Ich freue mich darauf mehr von Capri, Rizzi und Cirillo zu erfahren.