Ab in die Botanik!

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alea Avatar

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Ich kann es nicht oft genug gestehen, aber ich kaufe Bücher sehr oft nach ihrem Cover und auch in dieses habe ich mich direkt wieder verliebt. Auf neutralem weißem Grund tummeln sich hier neben allen möglichen Blumen, Kakteen und Sukkulenten nämlich auch Seepferdchen, Tauben und ein Flugzeug. Man bemerkt dies erst beim genaueren Hinsehen, was ich total super finde, denn nicht nur fügen sich diese scheinbar nicht dazu passenden Motive fast unsichtbar in die Gesamtkomposition ein, sie tauchen auch (einschließlich der Pflanzen) mit nicht unbedeutenden Rollen alle wieder im Buch auf!
Die Story wird aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt. Zunächst ist da Professor Jeremiah Cole, ein Forscher, der bei einem missglückten Tiefseetauchgang den Flugschreiber eines verschollenen Flugzeugs findet. Dann Peter Manyweathers, eine Reinigungskraft aus New York, der in einem Buch einen Liebesbrief entdeckt, in welchem die Adressatin mit verschiedenen seltenen Blumen verglichen wird. Dieser Brief beeindruckt den Junggesellen so sehr, dass er beschließt sich auf die Suche nach diesen seltenen Pflanzen zu begeben. Einer Suche nicht nur nach Blumen, sondern auch seiner persönlichen Liebesgeschichte. Besonders ist hier auch, dass Peters Geschichte bereits im Jahr 1983 spielt, die anderen beiden Erzählstränge jedoch 30 Jahre später. Der dritte Erzählstrang handelt von Dove, einem jungen Mann, der als Baby zur Adoption freigegeben wurde und sich seither auf der Suche nach seinen Wurzeln und Antworten befindet. Dabei kommt er sich häufig mit seiner aufbrausenden und jähzornigen Art leider oft selbst in die Quere.
Die Geschichten dieser drei Personen scheinen auf wundersame Weise miteinander verbunden zu sein, der Leser wird von Anfang an dazu animiert, mit zu raten, wie die drei Figuren zusammen hängen. Gleichzeitig erzählt natürlich auch jeder seine eigene Geschichte. Ganz nebenbei lernt der Leser auch die seltenen Blumen kennen, nach denen Peter sucht. Bei mir ist hier richtig Peters Faszination übergesprungen und ich habe gerade extrem den Drang selbst in die Natur zu gehen und diese zu erforschen :)
Sprachlich finde ich den Schreibstil des Autors sehr eingängig, die Geschichte liest sich flüssig, auch wenn einige doch sehr fantastische Elemente mir fast etwas zu überspitzt erschienen. Das Buch hätte diese gar nicht gebraucht, da die Sprache des Autors ihren ganz eigenen Zauber webt.
Alles in allem finde ich die Story absolut lesenswert und sehr spannend, ich kann das Buch klar empfehlen. "Der Blumensammler" bekommt von mir einen besonderen Platz im Bücherregal :)