Blumige Erinnerungen

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cracklinrosie Avatar

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Der Roman ist auf drei Strängen aufgebaut: Professor Cole, der bei einer Meeresuntersuchung per UBoot auf Umwegen einen Flugdatenschreiber findet zu einem Flugzeugabsturz, der seit über 30 Jahren ungeklärt ist - Dove, der als Telefonist im Notdienst arbeitet und immer wieder Erinnerungsfetzen eines anderen sieht, nämlich die von Peter Manyweathers, der 30 Jahre zuvor einen alten Liebesbrief in einem Buch fand, in dem die 6 seltensten Blumen der Welt erwähnt stehen und der sich auf den Weg zu eben jenen Blumen machte, um sie in ihrem natürlichen Umfeld zu erleben. Er bildet den dritten Erzählstrang.

Ich habe eine Schwäche für Bücher, die aus verschiedenen Perspektiven erzählt werden. Ich liebe es, wenn das verschwommene Bild durch stetigen Perspektivwechsel immer mehr aufklart und mir als Leser mehr als eine Sichtweise geboten wird.
Und im Gegensatz zu bisher gelesenen Büchern dieser Art habe ich dieses Mal keinen Erzählstrang von dem ich sagen müsste, dass ich ihn nicht mag. Am spannendsten ist zweifellos Peters Strang, am unterhaltsamsten war für mich der von Professor Cole, weil dieser Protagonist schon eine sehr spezielle und direkte Art hat. Leider ist sein Part nur recht klein innerhalb der Geschichte.
Mit und mit entwickelt sich die durchaus spannende Geschichte des Peter Manyweathers und erst recht spät bekommt man eine Ahnung, wie die einzelnen Stränge ein in sich geschlossenes Ganzes bilden. Dabei sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt, dass längst nicht alles in dieser Story tieferer Recherche standhält. Allerdings entschuldigt eine gute Geschichte m. E. so manches. Definitiv kann man dem Autor eine gute Portion Phantasie sowie Fabulierkunst nicht absprechen.
Der Schreibstil ist angenehm flüssig zu lesen und hielt beständig meine Neugier aufrecht, wie sich letztlich alles zusammenfügen mag. Mich hat es über die komplette Lesezeit ausnehmend gut unterhalten und ich habe mich immer gefreut, wenn ich es wieder zur Hand nehmen konnte. Da kann man über die ein oder andere sachliche Schwäche durchaus hinwegsehen.

Fazit: Ein Buch, das ich wirklich empfehlen kann, wenn man auch mal Fünfe gerade sein lassen und sich einer Geschichte hingeben kann.