Eine märchenhafte Reise

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Das Cover ist eine wahre Augenweide und es werden sicherlich nicht nur Blumenfreunde zu diesem Buch greifen. Und es sollten auch wirklich viele zugreifen, denn nicht nur das Äußere ist wunderschön, auch die Geschichte hat einiges zu bieten.

Der Beginn des "Blumensammlers" ist schon spektakulär, ein wirklich fantastischer Einstieg. So etwas habe ich lange nicht gelesen. Die Geschichte mit dem Wal mag für einige zu weit hergeholt sein, doch der Klappentext verrät uns ja bereits eine "fantastische" Reise. Und genau so - eben märchenhaft - habe ich das Buch auch gelesen.

Die Geschichte ist in mehrere Stränge geteilt, die anfangs nichts miteinander zu tun zu haben scheinen, sich im Laufe des Buches aber immer weiter verschlingen, bis am Ende alles zusammen passt - und das auf eine Art und Weise, die ich nicht vorausgesehen habe. Zwar gibt es hier und da kleinere Andeutungen und Leute, die z. B. auch beim "Tatort" immer recht schnell wissen, wer der Mörder ist (zu denen gehöre ich nicht...), könnten einiges erahnen, doch ich denke, dass viele Leser vom Ausgang überrascht werden. Was als leicht fantastische Reise begann, entwickelt sich zum (Familien-)drama mit einem Schuss Krimi.

Mir haben die einzelnen Erzählstränge sehr gefallen, was vor allem am wundervollen Stil des Autors David Whitehouse lag. Seine Art zu schreiben hat mich gleich auf den ersten Seiten berührt (um es nochmal zu schreiben: die Wal-Geschichte ist so unglaublich!), und dieses Gefühl hat mich das ganze Buch über nicht verlassen.
Zitat (Seite 39): "Alte Zeitungsstapel gehörten fast immer zu dem Inventar derer, die lange unentdeckt blieben. Alles, was diese Leute hatten, war eine Vergangenheit, von der sie kaum jemals wirklich ein Teil gewesen waren." Das ist schön und gleichzeitig traurig - ich mag so bildreiche Sprache. Und davon gibt es in "Der Blumensammler" jede Menge.

Fazit: Eine teils märchenhafte, teils dramatische Reise, die auch durch ihre bildreiche, schöne Sprache besticht. Ein toller Roman!