Blutig, brutal und spannend

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'Der Blutkünstler' konnte mich von Anfang an überzeugen und mitreißen. Blutig, brutal, spannend und faszinierend kreiert Meyer einen Top-Auftaktband, bei der ich schon sehr gespannt auf die weiteren Teile bin.

Das Cover gefällt mir richtig gut. Es ist schlicht, aber auffällig und hat ganz klaren Bezug zum Inhalt. Und natürlich passt auch der rote Buchschnitt hier perfekt dazu. (Schade, dass ich das Buch als Ebook gelesen habe)

Ich finde es immer faszinierend aus der Perspektive vom 'Bösen' oder in diesem Fall vom Antagonisten, dem Blutkünstler zu lesen. In diesem Buch gibt es zu Beginn sogar mehrere unbekannte Perspektiven, wobei man nicht unbedingt weis, inwiefern sich diese auch überlappen könnten. Hauptsächlich erlebt man die Geschehnisse allerdings aus der Sicht des Profilers Bachmann, dessen Vergangenheit selbst so manche Überraschung bereit hält. Neben ihm darf natürlich typischerweise eine taffe Ermittlerin, sowie ein Team der jeweils Besten in ihrem Fach nicht fehlen. Mir hat die Konstellation sehr gut gefallen, auch wenn einem so manches Klischee begegnet. Als Protagonist liefert Tom mit seiner persönlichen Geschichte Tiefe und noch viel Potential für die weiteren Bände der Reihe. Man kann aufgrund der Auftaktband-Tatsache gut annehmen, dass zum Teil der Blutkünstler fast ein wenig in den Hintergrund gerät. Außerdem finde ich einfach den verhaltens-analytischen Aspekt, den die Arbeit des Profilers mitbringt unglaublich spannend.
Chris Meyer schafft es auf jeden Fall, als Leser immer gespannt weiter lesen zu wollen und unbedingt wissen zu wollen, wie sich das Ganze auflöst.

Grundsätzlich ein toller Spannungsbogen! Ich war neugierig bis zum Ende, hatte keinen Schimmer wer hinter dem Mörder steckt - und doch enttäuschte mich das Ende ein wenig. Zum Einen waren so manche Handlungen während des Showdowns vorhersehbar und zum Anderen wusste ich bei der Identitätsauflösung des Blutkünstlers erstmal garnicht wer das ist. Kurz gesagt: mir fehlte das "Wow", das ich nach dem Verlauf einfach erwartet hätte.
Außerdem blieb ein Aspekt für mich ungeklärt, wobei ich mir kaum vorstellen kann, dass sowas in Folgebänden noch relevant sein und somit erst dann aufgeklärt werden könnte. Auch wenn sich der letzte Abschnitt etwas negativ anhört, hatte ich viel Spaß beim Lesen und würde den Thriller auch weiterempfehlen - Lediglich zu empfindlich sollte man nicht sein. Die Morde sind brutal, blutig und man fragt sich wirklich wie Meyer auf solche Ideen kommt...

Fazit: Ein brutaler und spannender Thriller, der nichts für schwache Nerven ist und Lust auf den Rest der Reihe macht, obwohl mich das Ende nicht wie erwartet umhauen konnte.