Blutrünstiges, psychologisch durchdachtes Erstlingswerk

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bibliophil04 Avatar

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Ein Serienmörder begeht deutschlandweit bestialische Hinrichtungen und inszeniert seine Opfer auf künstlerische, ja fast eindrückliche Art: Die immer gleichen Symbole und Artefakten sowie eine Menge von Blut umspielen die Kunstwerke des Mörders, der schon bald nur noch Blutkünstler genannt wird. Die Polizei steht vor einem großen Rätsel, da der Mörder keinerlei Spuren auf seine eigene Person am Tatort hinterlässt. Daraufhin wird das BKA und der Profiler Tom Bachmann eingesetzt, der selbst eine dunkle Vergangenheit hinter sich hat und sich deswegen in Mörder und Verbrecher besonders gut hineinversetzen und deren Gedanken und Seelen lesen kann...

Nicht nur das Cover, welches von Blutgefäßen durchzogen wird, die sich leicht vom Bucheinband erheben und der rote Buchschnitt versprechen eine spannende Handlung: Die ersten Zeilen des Buches machen bereits so neugierig und fesseln, dass man den Thriller am liebsten an einem Stück durchlesen möchte - ein richtiger Pageturner. Chris Meyer schreibt in seinem Erstlingswerk sehr anschaulich und detailreich, wobei keine Längen entstehen, sondern sich die Szenerie vielmehr direkt wie bei einem guten Horrofilm im Kino direkt vor dem inneren Auge abspielt.
Besonders gelungen ist auch der Perspektivwechsel zwischen den einzelnen Figuren, sodass man mal aus Sicht des Blutkünstlers, mal als Beobachter auf die Vorkommnisse schaut und somit nochmals unterschiedliche Eindrücke vermittelt bekommt. Auch die Rückblenden in die Kindheit des Profiler und Seelenlesers Tom Bachmann lassen in tiefe Abgründe blicken und formen den Charakter des Ermittlers psychologisch tiefgreifend aus.
Lediglich einen kleinen Abzug und somit nur vier statt fünf Sterne gibt es für die für mich etwas abrupte Auflösung der Fälle am Ende des Buches. Der Cliffhanger, mit dem das Buch schließt, verspricht allerdings eine Fortsetzung der Ermittlungen von Tom Bachmann, seinem Team beim BKA und manchen Abgründen und Begleitern seiner Vergangenheit, auf die man sehr gespannt sein darf.

Ein Muss für Fans von blutrünstigen, psychologisch durchdachten Thrillern! Allerdings Vorsicht: nichts für schwache Nerven.