Nichts halbes und nichts ganzes

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Das Cover von "Der Blutkünstler" von Chris Meyer fand ich sehr ansprechend und thematisch passend.
Die Grundidee hatte auch durchaus Potential, ebenso klang die Leseprobe gut. Der Schreibstil war flüssig, der Täter richtete seine Opfer angemessen abartig zu und trotzdem fehlte es an etwas.

Inhalt:
Der etwas verkorkste Tom Bachmann wird als Profiler zu einer Spezialeinheit des BKA hinzugezogen. Während der Jagd auf den Serienmörder, genannt der Blutkünstler, weil er aus seine Opfern Kunstwerke erstellt, bekommt man nach und nach immer mehr Einblicke in Toms Vergangenheit und gleichzeitig immer wieder Einblicke aus Sicht des Mörders, sowie einer dritten, zunächst unbekannten, Person.

Meinung:
Das Buch hat mich während dem Lesen von der Grundidee entfernt etwas an die Reihe von Ethan Cross um den Serienkiller Francis Ackermann jr. erinnert, leider kommt es von der Umsetzung nicht ansatzweise an diese Reihe heran.
Teilweise war der Thriller zu durchschaubar und auch wenn es der Auftakt zu einer Reihe um Tom Bachmann ist und es gewollt ist einiges offen zu lassen, finde ich persönlich, dass man das Gefühl hat, dass der Autor zu viel in ein Buch packen wollte. Vieles wird nur angerissen und nichts vertieft. So empfand ich am Ende einige Geschehnisse als unnötig. Stellenweise ist mir das Buch zudem zu sachlich gehalten und es fehlt eine gewisse Spannungskurve.
Die Charaktere sind keineswegs unsympathisch, aber auch nicht sonderlich spannend. Tom und Ira wirken authentisch und aus dem Team kann man bestimmt noch einiges rausholen, aber wirklich warm wurde ich mit keinem.
Im Hinblick auf die Taten des Blutkünstlers ist der Thriller wohl nichts für schwache Nerven und eigentlich super für diejenigen die es blutrünstig und brutal mögen.

Fazit:
Auch wenn der Thriller blutrünstig daher kommt und ich das bei Thrillern gerade mag, weiß ich nicht, ob ich dem zweiten Band noch eine Chance geben würde. Gerade am Ende bekommt man den Eindruck dem Autor sei die Lust, Zeit oder Ideen ausgegangen, weil er den Schlussakt dann doch etwas hektisch über die Bühne bringt.
Ein Thriller den man durchaus mal lesen kann, aber kein Muss.