Solides Debüt mit Luft nach oben

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Das ausdrucksstarke Cover überzogen mit Blutgefäßen setzt den Buchtitel gut in Szene und hat sofort mein Interesse geweckt, denn Thriller mit grausamen Serienkillern und ungewöhnlichen Profilern zählen mit zu meinen Lieblingsgenres.

Für sein Debüt hat sich Chris Meyer einen wirklich perfiden Serienmörder erdacht und führt den Leser in seine dunkelsten Abgründe. Der „Blutkünstler“ foltert seine Opfer lange und grausam ehe er mit ihrem Blut und ihren Körpern Kunstwerke erschafft. Das BKA überträgt den Fall Tom Bachmann, der als einer der besten Profiler gilt und auch der „Seelenleser“ genannt wird. Zusammen mit seinem neuen Team soll er den Blutkünstler stellen.
Dies ist der Auftakt zu einer neuen Reihe rund um den Profiler Tom Bachmann. Wie der Titel und das Cover schon suggerieren, fließt sehr viel Blut und die grausigen Taten werden sehr detailliert und bildhaft beschrieben, also nichts für schwache Nerven!

Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, was die Spannung ankurbelt. Man folgt Tom bei den Ermittlungen, erhält aber auch verstörende Einblicke in den Kopf des Täters und seines Opfers. Außerdem erfährt man in Rückblicken mehr über die Vergangenheit von Tom und sein Trauma, was sehr erschütternd war. Und in einem weiteren Erzählstrang folgt man einem Mörder, der es auf Pädophile abgesehen hat. Das sind sehr viele Themen für nur 360 Seiten. Vieles blieb mir hier zu sehr an der Oberfläche und ich hätte mir mehr Tiefgang gewünscht.

Tom ist zwar ein Ermittler mit Ecken und Kanten und einer traumatischen Kindheit, aber sympathisch war er mir nicht. Er wirkte kühl und distanziert , oftmals ungeduldig. Vielleicht ändert sich mein Eindruck ja mit dem nächsten Band. Die Charaktere seines Teams blieben bisher noch etwas blass. Ich hoffe auch das ändert sich mit weiteren Bänden.

Der Plot hat mir gut gefallen, auch wenn viel Blut floss und das Ende etwas überstürzt daherkam. Nicht alles wurde aufgeklärt, so dass man auf weitere Bände hoffen muss. Es war spannend von der ersten Seite an, und lies sich flüssig lesen.

Insgesamt ist Chris Meyer mit dem ersten Band der Tom Bachmann-Reihe ein solides Debüt gelungen, welches mir spannende Unterhaltung bot, aber noch Luft nach oben hat. Ich werde die Reihe auf jeden Fall weiter verfolgen, um zu sehen, wie sich die Charaktere weiterentwickeln (und hoffentlich mehr Tiefe erhalten) und was aus Aaron wird.
Fans von blutigen Serienmörder-Thrillern können mit dem „Blutkünstler“ nichts falsch machen.