Gelungener Serienauftakt

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Kommissar Knudsen bekommt es mit einem äußerst außergewöhnlichen Fall in seinem Hamburg zu tun. Es wird die Leiche eines Mannes entdeckt, der komplett plastiniert wurde. Was will der Täter mit dieser aufwendigen und zeitintensiven Inszenierung aussagen? Knudsen steht vor einem Rätsel, zudem hinterlässt der Täter keine Spuren und scheint sein Handwerk des Plastinierens perfekt zu beherrschen. Der Kommissar setzt sich mit seinem alten Freund und Hochseekapitän a.D. Andersen in Verbindung, um ihn um Hilfe zu bitten. Kann Andersen den entscheidenden Hinweis geben? Der Fall entwickelt sich nach einem weiteren Opfer zu einem Wettlauf mit der Zeit...

"Der Bojenmann" ist der Auftaktband einer neuen Krimiserie aus der Feder des Autoren Duos Kester Schlenz und Jan Jepsen. Die Beiden erzählen die Geschichte in einem eigenwilligen und anfangs etwas gewöhnungsbedürftigen Schreibstil, nach kurzer Zeit konnte mich das Buch aber in den Norden Deutschlands entführen. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden des plastinierten Opfers gut aufgebaut und über die weiteren Ermittlungen auf einem ordentlichen Niveau gehalten, wobei mich gerade das fulminante Finale fesseln konnte. Es entwickelt sich im Verlauf eine außergewöhnliche und gut konzipierte Story, in der die Charaktere gut gezeichnet sind, aber in der sich zur Mitte des Buches auch einige Längen eingeschlichen haben.

Insgesamt ist "Der Bojenmann" ein aus meiner Sicht durchaus gelungener Auftakt einer neuen Krimi-Reihe, die ihren eigenen Charme entwickelt. Ich bin schon jetzt auf eine Fortsetzung gespannt, bei der noch ein wenig Luft nach oben ist. Überzeugen konnten mich aber auf alle Fälle die Protagonisten, der wohldosierte und sehr gut integrierte Lokalkolorit, sowie nach anfänglichen Schwierigkeiten der besondere Schreibstil. Ich empfehle das Buch daher gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.