Solider Auftakt einer neuen Reihe

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baby17 Avatar

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Der Kriminalroman "Der Bojenmann" der Autoren Kester Schlenz und Jan Jepsen ist der solide Auftakt zu einer neuen Krimireihe, die in Hamburg spielt und nahe an der Realität gesiedelt ist.
Ein Serienmörder sucht die Stadt heim und bringt die Ermittler um Kommissar Thies Knudsen und Dörte Eichhorn ganz schön ins Schwitzen. Hilfreich an deren Seite steht Knudsens bester Freund und ehemaliger Hochseekapitän und Lotse Oke Andersen, der zu diesem Fall einiges beizutragen hat.
Der Fall selbst dreht sich um kunstvoll und zugleich makaber hergerichtete Leichen, die an außergewöhnlichen Orten drapiert wurden. Eine spannende Thematik, über die man im Laufe der Geschichte mehr erfährt.
Zunächst einmal ist das Cover gelungen. Er bringt die Leser in die richtige Stimmung und es weckt Neugier.
Die Charaktere sind stimmig gewählt. Sie sind ganz eigene Persönlichkeiten, die sich in manchen Eigenschaften doch ähneln. Die wohl auffälligste Figur ist Oke Andersen, der den typisch norddeutschen Charme versprüht, welcher einen an manchen Stellen doch etwas schmunzeln lässt.
In einzelnen kleinen Abschnitten lernen wir den Täter näher kennen. Diese Passagen finde ich gelungen, da sie zur Spannung beitragen. Auch kann man sich so etwas dem Motiv annähern.
Das Buch beginnt spannend und atmosphärisch, lässt für mich dann im Mittelteil die Spannung betreffend leider etwas nach. Es gibt zu viele Details, Gespräche und Erzählungen, die die Ermittlungen nicht weiterbringen und die sich auch inhaltlich nicht so fließend in das Buch einordnen.
Der Schlussteil hat mich dann wieder mehr überzeugt. Die Handlung nimmt an Fahrt auf und das Ende lässt Raum für Phantasie und macht neugierig auf die Fortsetzung.
Grundsätzlich ein gelungener Krimi, der auch funktioniert, aber doch zeitweise den Fokus etwas verliert. Trotzdem werde ich die Fortsetzung lesen und hoffe, dass das Autorenduo meine Erwartungen erfüllen kann.