Alte Liebe und Generationskonflikte

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marimarei Avatar

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Rahel und Peter befinden sich nach 30 Jahren in einer Phase ihrer Ehe, in der alles nur so dahinplätschert. Nachdem die Kinder bereits sei längerer Zeit ausgezogen sind, bleibt den beiden nur ihre Wohnung und die steigende Distanz die sich langsam in ihre Beziehung einschleicht.
Der erste nach langer Zeit gemeinsam geplante Urlaub, kann so wie die beiden es sich vorgestellt haben nicht stattfinden, doch nachdem der Mann von Rahels Tante einen Schlaganfall erleidet und sie ihn zur Reha begleiten wird, ergibt sich die Möglichkeit den Urlaub auf dem Gutshof der beiden zu verbringen und Rahel schöpft aus dieser Situation neue Hoffnung für ihre Ehe.

Im Laufe der Geschichte wird klar, dass nicht nur die Ehe der beiden stiller wird, sondern auch die Beziehung zu Rahels Tochter und ihrem Sohn schwieriger und konfliktbelasteter ist als sie es sich wünscht.

Der Schreibstil gefiel mir sehr gut, Daniele Krien erzählt nüchtern aber eindrucksvoll anhand on Alltagssituation wie die verschiedenen Beziehungen sich verhalten.
Leider konnte ich mich mit der Protagonisten, Rahel, wirklich überhaupt nicht identifizieren und empfand sie als äußerst unsympathisch und eingefahren in ihrer Sichtweise, Lebensweise und vergangenen Erziehungsmethoden. Meiner Meinung nach behandelt sie, gerade ihre Tochter, immer noch wie ein Kind und sieht ständig verschiedene Psychologische Verhaltensweisen in ihrem Agieren.
Vermutlich liegt in meiner Abneigung zu ihrem Charakter der Generationsunterschied.

Auch fehlt mir in ihrem Charakter die fehlende Weitsicht, die sie als Psychologin eigentlich haben sollte. Die Kommunikation zwischen Peter und Rahel ist wohl auch in die Jahre gekommen, es bleibt vieles so unausgesprochen.

Viele Themen werden zudem nur angerissen, nur kurz erwähnt und dann wieder beiseite geschoben, zu denen ich mir gerne ein größeres Bild gewünscht hätte. Vielleicht hätte ich so Rahels Verhalten auch besser nachvollziehen können.

Das Buch würde ich somit eher halbherzig empfehlen, es war auf jeden Fall ein unaufgeregtes Leseerlebnis für zwischendurch.