Anregende Sommerlektüre

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Der titelgebende Feuerbrand zwingt das Ehepaar Rahel und Peter zur Umstrukturierung ihrer Urlaubspläne. Einem Hilferuf folgend, landen sie schließlich in einer ländlichen Idylle. Während jeder für sich eine Rolle einnimmt, wird das Schweigen unerträglich. Wo ist das gegenseitige Begehren geblieben?
Was nach einem Beziehungsdrama klingt, ist tatsächlich ein vielschichtiger Roman, in dem es nicht nur um eheliche Differenzen geht. Sowohl der belesene Professor Peter, als auch die feinfühlige Therapeutin Rahel sind reizvolle Persönlichkeiten, die auch einen Konflikt innerhalb der Familie nicht scheuen.
Ebenso mitreißend: kritisches Hinterfragen der eigenen Gedanken und Taten und aktueller Themen, wie diskriminierungsfreie Sprache, frühkindliche Bindungsstörung und der Frage, wie man Wespen am besten fern hält, wenn man im Freien essen möchte.
Rahel macht sich als Ich-Erzählerin viele Sorgen, in denen stets der Wunsch nach Liebe und Begehren mitschwingt. Ihren Gedankengängen zu folgen, war meistens ein Vergnügen, weil sie sich nicht darin verliert und die Erkenntnisse in ihren Entwicklungsprozess aufnimmt. Ich mochte die klare Struktur des Romans, den Gesetzmäßigkeiten der Zeit folgend: Jedes Kapitel ein Tag, drei Wochen lang - Veränderung und Fortschritt deutlich sichtbar.

Ein literarischer Einblick in das Leben eines langjährigen Ehepaares, mit seinen Höhen und Tiefen und dem Zyklus des Lebens. Der klare Erzählstil schwingt mit gekonnter Leichtigkeit und fängt die Freiheit eines Sommerurlaubs und das Ehefrau- und Muttersein beispielhaft ein. Am Ende bleibt ein positives Gefühl, und die Erinnerung an einen Sommerurlaub, der gab und nahm. Empfehlung für alle, die ein Buch für die Ferien mit Anspruch und Sommerfeeling suchen.