Gut erzählt

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borgeli Avatar

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Die Geschichte wird von Rahel erzählt, von Anfang an spüren wir, dass ihre Ehe mit Peter am Kriseln ist. Von dem bevorstehenden Urlaub in Bayern verspricht sie sich die Gelegenheit, vieles zu klären. Kurzfristig wird diese Buchung abgesagt, weil das gemietete Ferienhaus abgebrannt ist. Fast zeitgleich bittet eine alte Bekannte die beiden, deren Hof in der Uckermark zu betreuen. Ruth war eng mit Rahels Mutter befreundet, ihr Mann Viktor ist schwer erkrankt und sie fährt zu ihm an die Nordsee um ihn während seiner Reha zu begleiten. Also fahren Rahel und Peter in die Uckermark und teilen die Arbeit mit den Tieren und dem Haus und Garten untereinander auf.

In einer ruhigen Erzählweise schildert uns Rahel die Tage auf dem Hof. Rahel selbst hat aus ihrer Kindheit viele Erinnerungen an diesen Ort und das Paar. Und so erfahren wir bei allen möglichen Beschreibungen der jetzigen Tagesabläufe vieles aus der Vergangenheit. Aber auch ihre jetzigen Probleme mit Peter und den Beziehungen zu ihren beiden Kindern werden reflektiert.

Mich hat diese Betrachtung einer Ehe angesprochen. Wie das leise Verschwinden der Liebe beschrieben wird, das fehlende Miteinandersprechen, die Probleme mit dem Älterwerden, weniger Intimität und Nähe. Und die Frage, ob es mit diesen Veränderungen noch eine gemeinsame Zukunft gibt.