Aufwachsen im Bürgerkrieg
Der erste Satz in "Der brennende Garten" knallt direkt rein und setzt die Stimmung für diese dramatische Geschichte: "Ich habe vor Kurzem einen Brief an einen Terroristen geschickt, den ich von früher kannte." Damit eröffnet die Protagonistin und Ich-Erzählerin Sashi einen vielschichtigen Roman, der schnell verdeutlicht, dass Bezeichnungen wie "Terroristen" immer von der Perspektive abhängen und nie alle Seiten eines Menschen abdecken. Wer die Geschichte schreibt, welche Erlebnisse dabei bewahrt und welche verdrängt oder verdreht werden, zieht die Autorin V. V. Ganeshananthan als Motiv durch den ganzen Roman.
Die Rahmenhandlung spielt in New York, der größte Teil des Romans aber in Sri Lanka, vor allem auf der nördlichen Halbinsel Jaffna und in der Hauptstadt Colombo, die im Südwesten der Insel liegt. Statt den bekannten romantischen Urlaubsbildern von Palmen-gesäumten Sandstränden und goldglänzenden Tempeln lernen wir hier den rauen, gefährlichen Alltag kennen. Aus den Spannungen der singhalesischen Mehrheit und der tamilischen Minderheit entwickelt sich ein schrecklicher Bürgerkrieg, in den später auch Indien eingreift. Eine unübersichtliche Lage, in der alle Seiten grausame Menschenrechtsverbrechen begehen und viele Zivilisten von Gewalt betroffen sind. Ich muss gestehen, dass ich bisher extrem wenig über die Geschichte Sri Lankas wusste und in dem Buch viel darüber gelernt habe. Trotzdem liest sich der Roman nicht wie ein trockenes Geschichtsbuch, sondern wie ein lebendiges, menschliches Zeugnis von unmenschlichen Geschehnissen.
Wir lernen Sashi als Jugendliche kurz vor Ausbruch des Bürgerkrieges kennen und begleiten sie auf fast 450 Seiten beim Erwachsenwerden in widrigen Umständen. Sie und ihre Familie machen viel durch. Plastische, interessante Charaktere, die in Ausnahmesituationen überleben müssen, prägen dieses Buch und machen es zu einer mitreißenden Lektüre. Besonders interessant ist, wie unterschiedlich die einzelnen Familienmitglieder mit dem Krieg umgehen, wo ihre Loyalitäten liegen und wie sich Zweifel auf das Zusammenleben auswirken.
Einziger Wermutstropfen: Ich hätte mir entweder einen Familienstammbaum im Anhang gewünscht oder ein Glossar mit den tamilischen (?) Begriffen und Kosenamen. Für Brüder, Eltern etc. nutzen die Charaktere hier teilweise Begriffe neben ihren Namen und wenn mehrere Brüder etc. vorkommen, ist es manchmal verwirrend, der Handlung zu folgen. Abgesehen davon ist es eine bewegende, hervorragend erzählte Geschichte, die es sich zu lesen lohnt.
Die Rahmenhandlung spielt in New York, der größte Teil des Romans aber in Sri Lanka, vor allem auf der nördlichen Halbinsel Jaffna und in der Hauptstadt Colombo, die im Südwesten der Insel liegt. Statt den bekannten romantischen Urlaubsbildern von Palmen-gesäumten Sandstränden und goldglänzenden Tempeln lernen wir hier den rauen, gefährlichen Alltag kennen. Aus den Spannungen der singhalesischen Mehrheit und der tamilischen Minderheit entwickelt sich ein schrecklicher Bürgerkrieg, in den später auch Indien eingreift. Eine unübersichtliche Lage, in der alle Seiten grausame Menschenrechtsverbrechen begehen und viele Zivilisten von Gewalt betroffen sind. Ich muss gestehen, dass ich bisher extrem wenig über die Geschichte Sri Lankas wusste und in dem Buch viel darüber gelernt habe. Trotzdem liest sich der Roman nicht wie ein trockenes Geschichtsbuch, sondern wie ein lebendiges, menschliches Zeugnis von unmenschlichen Geschehnissen.
Wir lernen Sashi als Jugendliche kurz vor Ausbruch des Bürgerkrieges kennen und begleiten sie auf fast 450 Seiten beim Erwachsenwerden in widrigen Umständen. Sie und ihre Familie machen viel durch. Plastische, interessante Charaktere, die in Ausnahmesituationen überleben müssen, prägen dieses Buch und machen es zu einer mitreißenden Lektüre. Besonders interessant ist, wie unterschiedlich die einzelnen Familienmitglieder mit dem Krieg umgehen, wo ihre Loyalitäten liegen und wie sich Zweifel auf das Zusammenleben auswirken.
Einziger Wermutstropfen: Ich hätte mir entweder einen Familienstammbaum im Anhang gewünscht oder ein Glossar mit den tamilischen (?) Begriffen und Kosenamen. Für Brüder, Eltern etc. nutzen die Charaktere hier teilweise Begriffe neben ihren Namen und wenn mehrere Brüder etc. vorkommen, ist es manchmal verwirrend, der Handlung zu folgen. Abgesehen davon ist es eine bewegende, hervorragend erzählte Geschichte, die es sich zu lesen lohnt.