Bedrückende Schilderungen eines Krieges
Dieses Buch hatte mich nicht durch das Cover in den Bann gezogen, sondern über den Klappentext, die Leseprobe, über diesen eindrücklichen Epilog durch das Vorwort. Aber dieses Buch ist ein Buch über einen Bürgerkrieg und dementsprechend waren die Schilderungen schmerzhaft. Der ständige Verlust, die Verletzungen, der innere Kampf der Protagonistin Sashi und dieses Leid, das die Zivilisten zu verdauen hatten war schmerzhaft zu lesen. Das ist vermutlich das Tragischste am Krieg. Die innere Zerrissenheit der Protagonistin zwischen Zugehörigkeiten zu lesen und auch ihren Kampf für Gerechtigkeit und der Frage nach dem Recht war unglaublich berührend, sodass ich das Buch immer wieder unterbrechen musste. Und gerade die Schilderungen ab der Mitte/gegen Ende des Buches waren eindrucksvoll und man leidet, weil man diesen Krieg in all seinen Grausamkeiten aus nächster Nähe aus der Sicht von Sashi erlebt. Sashi, die einen an die Hand nimmt, Sashi, die einen durch diesen Krieg führt und Sashi, die so so so viele Menschen verliert, dass man mit ihr leidet. Die zeigt wie die Opfer dieses Krieges, die für so viele nur Zahlen sind, Gesichter haben, Geschichten sind und wie viel ihnen genommen wird. Ich habe aber auch das Gefühl, dass ich mich insgesamt noch tiefer in die Geschichte dieses Krieges und in die Hintergründe einarbeiten muss, um Zusammenhänge zu verstehen. Dazu passt auch das Ende des Romans. Zurück bleiben viele Fragen. Gedanken und auch das tiefe Bedauern, dass wir als Menschen nie lernen werden, dass Kriege so Vieles vernichten. Und ganze Familien und Generationen tief traumatisieren. Ich bin mir sicher, dass dieses Buch mich noch eine Weile beschäftigen wird. Keine einfache Lektüre.