Bewegend, politisch und zutiefst menschlich – ein Roman, der nachhallt

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sunshine22 Avatar

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„Der brennende Garten“ ist ein eindrucksvoller, leiser, aber intensiver Roman, der die persönliche Geschichte einer jungen Frau mit den politischen Spannungen Sri Lankas verbindet. Im Mittelpunkt steht Sashi, die als Ärztin Menschen helfen will – und dabei zwischen Verantwortung, Idealismus und der grausamen Realität eines Bürgerkriegs zerrieben wird.

V. V. Ganeshananthan erzählt mit großer Sensibilität und Genauigkeit. Ihre Sprache ist ruhig, aber kraftvoll; sie malt keine dramatischen Szenen aus, sondern lässt das Unausgesprochene wirken. Gerade diese Zurückhaltung erzeugt Tiefe und Glaubwürdigkeit. Man spürt, wie die Protagonistin zwischen Loyalität und Zweifel hin- und hergerissen ist – zwischen Familie, politischem Engagement und der Suche nach einem Platz in einer zerrissenen Welt.

Beeindruckend ist auch, wie die Autorin historische Ereignisse nicht als Hintergrund, sondern als lebendigen Teil der Figuren darstellt. Der Bürgerkrieg wird nicht abstrakt beschrieben, sondern durch Schicksale, Verluste und Hoffnungen greifbar gemacht. Dabei bleibt Ganeshananthan immer respektvoll, feinfühlig und fern von Klischees.

„Der brennende Garten“ ist kein schneller Pageturner, sondern ein Buch, das man langsam liest – um zu fühlen, zu verstehen und nachzudenken. Es erzählt von Mut, Schmerz, Schuld und dem Wunsch, trotz allem Mensch zu bleiben. Ein Roman, der unter die Haut geht und lange nachklingt.

Fazit: Ein sprachlich starkes, emotional berührendes Buch über Liebe, Verantwortung und die Narben der Geschichte. Ein Muss für alle, die literarische, tiefgründige Erzählungen lieben.