Bewegende Chronik eines Bürgerkrieges
Die Geschichte spielt in Sri Lanka und wir verfolgen die Geschichte der jungen Tamilin Sashi. Zusammen mit ihren vier Brüdern und den Eltern wächst sie in Jaffna auf und lernt ehrgeizig für ihr großes Ziel: Ärztin werden. Doch die lange schwelenden Konflikte führen schließlich zum Bürgerkrieg und die Folgen davon bekommen alle eindringlich zu spüren.
Das Thema hat mich sehr berührt. Ehrlich gesagt wusste ich noch nicht viel über den Konflikt und seine Einzelheiten, wodurch mich vieles noch sprachloser gemacht hat. Über 18 Jahre lang hat die Autorin Infos und Berichte über die Lage in Sri Lanka gesammelt und sie schließlich in diesem Buch vereint. Die Geschichte selbst ist fiktiv, aber viele der vorkommenden Ereignisse sind so ähnlich tatsächlich geschehen.
Das Cover ist nicht unbedingt mein Geschmack, aber es passt und spiegelt die nüchterne Emotionalität des Buches wider.
Die Sprache ist klar und sachlich, zugleich aber auch eindringlich, was daran liegt, dass die Protagonistin die Lesenden oft direkt anspricht und uns somit das Gefühl gibt, dass sie uns persönlich gerade ihre Lebensgeschichte darbringt. Dem oft eher sachlichen Stil war ich sehr dankbar, vor allem wenn es um die ganzen grausamen Ereignisse und Schicksale geht. Diese werden nicht beschönigt, aber mit einer gewissen Distanz erzählt, damit es für die Lesenden noch aushaltbar bleibt.
Dabei spricht die Autorin viele verschiedene Themen an. Es geht um Identität und Zugehörigkeit. Wem gegenüber gilt die Loyalität? In welche Gruppen werden Hoffnungen gesetzt und wem wird noch vertraut? Anhand von Sashi wird gut dargestellt, in welchem Dilemma viele Zivilist*innen stecken. Die Regierung will sie unterdrücken, aber die Rebellengruppen gehen ebenso hart mit ihren eigenen Leuten um, wenn diese ihnen kritisch gegenüber stehen. Bewegungen, die eigentlich für die Freiheit der Tamil*innen kämpfen, schrecken nicht davor zurück, Tamil*innen zu töten, die ihre Vorgehensweise in Frage stellen. Und wie so oft sind es also die Zivilist*innen, die am meisten leiden.
Es geht es aber auch um Feminismus, Freundschaft, Menschlichkeit, Familienzusammenhalt und -zerwürfnis, Zivilcourage und den Mut, die eigene Meinung und Moral zu vertreten. Und darum, dass Gewalt und Unterdrückung keine Lösung sein kann.
Es zeichnet das Bild einer verzweifelten Bevölkerung und wie es dazu kommt, dass Menschen Terrorist*innen werden. Und hinter allem ist die Liebe der Autorin zu ihrem Land zu spüren. Wir erhalten zudem nämlich auch viele Einblicke in die Strukturen, Lebensweise, Traditionen und den Alltag.
Ein wichtiges Buch, das dafür plädoyiert, nicht wegzuschauen.
Das Thema hat mich sehr berührt. Ehrlich gesagt wusste ich noch nicht viel über den Konflikt und seine Einzelheiten, wodurch mich vieles noch sprachloser gemacht hat. Über 18 Jahre lang hat die Autorin Infos und Berichte über die Lage in Sri Lanka gesammelt und sie schließlich in diesem Buch vereint. Die Geschichte selbst ist fiktiv, aber viele der vorkommenden Ereignisse sind so ähnlich tatsächlich geschehen.
Das Cover ist nicht unbedingt mein Geschmack, aber es passt und spiegelt die nüchterne Emotionalität des Buches wider.
Die Sprache ist klar und sachlich, zugleich aber auch eindringlich, was daran liegt, dass die Protagonistin die Lesenden oft direkt anspricht und uns somit das Gefühl gibt, dass sie uns persönlich gerade ihre Lebensgeschichte darbringt. Dem oft eher sachlichen Stil war ich sehr dankbar, vor allem wenn es um die ganzen grausamen Ereignisse und Schicksale geht. Diese werden nicht beschönigt, aber mit einer gewissen Distanz erzählt, damit es für die Lesenden noch aushaltbar bleibt.
Dabei spricht die Autorin viele verschiedene Themen an. Es geht um Identität und Zugehörigkeit. Wem gegenüber gilt die Loyalität? In welche Gruppen werden Hoffnungen gesetzt und wem wird noch vertraut? Anhand von Sashi wird gut dargestellt, in welchem Dilemma viele Zivilist*innen stecken. Die Regierung will sie unterdrücken, aber die Rebellengruppen gehen ebenso hart mit ihren eigenen Leuten um, wenn diese ihnen kritisch gegenüber stehen. Bewegungen, die eigentlich für die Freiheit der Tamil*innen kämpfen, schrecken nicht davor zurück, Tamil*innen zu töten, die ihre Vorgehensweise in Frage stellen. Und wie so oft sind es also die Zivilist*innen, die am meisten leiden.
Es geht es aber auch um Feminismus, Freundschaft, Menschlichkeit, Familienzusammenhalt und -zerwürfnis, Zivilcourage und den Mut, die eigene Meinung und Moral zu vertreten. Und darum, dass Gewalt und Unterdrückung keine Lösung sein kann.
Es zeichnet das Bild einer verzweifelten Bevölkerung und wie es dazu kommt, dass Menschen Terrorist*innen werden. Und hinter allem ist die Liebe der Autorin zu ihrem Land zu spüren. Wir erhalten zudem nämlich auch viele Einblicke in die Strukturen, Lebensweise, Traditionen und den Alltag.
Ein wichtiges Buch, das dafür plädoyiert, nicht wegzuschauen.