brutal

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anamaii Avatar

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Zu Beginn des lesens war ich davon ausgegangen, dass der Roman autobiographisch sei, als ich dann erfuhr, dass es eine Fiktion ist, hat sich meine Wahrnehmung ganz schön verändert. Erst im Nachwort erfährt man, dass 18 Jahre Arbeit in das Buch investiert wurden, dass die Autorin mit vielen Menschen, Freunden, Angehörigen und Bekannten gesprochen hat, um verschiedene Perspektiven einzubringen. Das hätte ich gerne vor dem lesen gewußt. Einige der eingeflochtenen Geschehnisse, Beispielsweise ein Hungerstreik, haben wohl tatsächlich stattgefunden, wurden jedoch zum Teil geändert und an die Betrachtungsweise der Autorin angepasst. Die Schreibweise hat mich zu Beginn sehr gut mitgenommen, etwa bis Seite 85. Ein Teil der Erzählung danach wirkte teilweise konstruiert, ich bin mir nicht sicher ob ich die Protagonistin wirklich authentisch fand, aber wer bin ich das zu beurteilen. Mit hat gefallen dass auch sie Schwierigkeiten hatte ihre Position zu finden. Die Komplexität eines solchen jahrzehntelangen Bürgerkrieges ist wohl extremst schwer in Worte zu fassen. Sich ein Urteil aus der Ferne zu erlauben ist wohl kaum möglich. Das Buch hinterlässt auch eine Ratlosigkeit in mir. Ich hatte zuvor andere Informationen über den Konflikt. Allerdings glaube ich, dass auch diese Betrachtungsweise sehr einseitig ist. Nach sorgfältiger Recherche muss ich davon ausgehen, dass insbesondere die Bewegung durch diesen Roman diskreditiert werden soll. Ziemlich gut dargestellt wurde, dass die Politik der Misinformation immer in Betracht gezogen werden muss, von allen Seiten.. Was für ein wahres Wort, dass auch ein Nicht-Eingreifen Seitens der UN Terror ist. Unvorstellbar das Leid der Menschen nur aufgrund von Macht und geopolitischen Interessen.