Geht unter die Haut
Ich habe für diesen Roman, der sich liest wie ein Report, deutlich länger gebraucht, als ich dachte. Das liegt vor allem daran, dass der Inhalt schwer verdaulich und die Schreibweise eher nüchtern ist. Ich war schon zwei Mal in Sri Lanka, beide Male als Touristin, ohne große Ahnung von den politischen Verhältnissen im Land. Was mir aber auffiel, war die Stimmung verhaltener Aggression in der Bevölkerung. Ich lernte bei meiner ersten Reise nur den singhalesischen Teil kennen, denn es war damals verboten den tamilischen Teil zu bereisen. Über Politik wurde nicht gesprochen. Es war von den“ bösen Rebellen“ die Rede, den berüchtigten Tigers. Ich habe erst viel später verstanden wie sehr der Bürgerkrieg und die wechselnde Besatzung die wunderbar fruchtbare, unglaublich schöne Insel verwüstet haben. Inzwischen habe ich eine Ahnung. Der brennende Garten, im Original „brotherless nights“ gab mir ein Verständnis für die tamilische Seite. Die Autorin bezeugt den Schrecken der tief patriarchalisch geprägten Auseinandersetzung zwischen Rebellen und Regierung aus feministischer Sicht. Wie wohltuend ein weiblicher Blick auf die Geschichte ist! Die Rolle Indiens und der Vereinten Nationen werden gestreift. Die Vorgeschichte bleibt bis auf die Aussage, dass die Tamilen von der britischen Besatzung bevorzugt wurden, fast unerwähnt.
Die Lektüre hat mir ein Verständnis für den schier unlösbaren Konflikt vermittelt, sich beim Kampf um Freiheit, Unabhängigkeit und Gerechtigkeit auf eine Seite stellen zu müssen. Meiner Ansicht nach ist es der Autorin außergewöhnlich gut gelungen zu vermitteln, dass kein noch so großes Ziel alle Mittel rechtfertigt und dass es letztlich immer darum geht, für sich persönlich integre Entscheidungen zu treffen. Kein Soldat ist unschuldig, wenn er den Abzug drückt, kein Mensch sollte gegen seine Überzeugung handeln.
Ich bin sehr froh, den Roman gelesen zu haben und wünsche mir, dass er eine große Reichweite bekommt. Es brauchte ein wenig Zeit, aber nachdem ich mich auf den distanzierten Blick der Autorin eingelassen habe, der es wahrscheinlich erst ermöglicht auf derart schlimme Geschehnisse zu blicken, ohne zu hassen oder einfach zu kollabieren, fand ich den Text unglaublich berührend.
Die Lektüre hat mir ein Verständnis für den schier unlösbaren Konflikt vermittelt, sich beim Kampf um Freiheit, Unabhängigkeit und Gerechtigkeit auf eine Seite stellen zu müssen. Meiner Ansicht nach ist es der Autorin außergewöhnlich gut gelungen zu vermitteln, dass kein noch so großes Ziel alle Mittel rechtfertigt und dass es letztlich immer darum geht, für sich persönlich integre Entscheidungen zu treffen. Kein Soldat ist unschuldig, wenn er den Abzug drückt, kein Mensch sollte gegen seine Überzeugung handeln.
Ich bin sehr froh, den Roman gelesen zu haben und wünsche mir, dass er eine große Reichweite bekommt. Es brauchte ein wenig Zeit, aber nachdem ich mich auf den distanzierten Blick der Autorin eingelassen habe, der es wahrscheinlich erst ermöglicht auf derart schlimme Geschehnisse zu blicken, ohne zu hassen oder einfach zu kollabieren, fand ich den Text unglaublich berührend.