Zerstörte Leben

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odenwald Avatar

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Sri Lanka – das ehemalige Ceylon – in den 80er Jahren. Eine traumhaft schöne, in den damaligen Jahren sogar relativ wohlhabende Insel. Ein Paradies, in dem sich für eine Vielzahl von Menschen die Hölle auftut. Einige von ihnen werden uns in diesem Roman vorgestellt und sehr nahe gebracht. Durch die direkte Anrede – immer wieder wird eingeschoben: Du verstehst? Du kannst dir das vorstellen? – gelingt es der Autorin, den Leser, die Leserin in die Geschichte einzubinden. Auch durch die sehr klare, deutliche Sprache und die genauen Beschreibungen erhält man einen sehr guten Eindruck des Lebens, und des Erlebens dieses Schreckens. Die Tigers, die Unabhängigkeitsbewegung, die für die Rechte der Tamilen kämpft, werden in all ihrer Stärke, aber auch in all ihrer Schrecklichkeit gezeigt. Was Menschen Menschen antun können, um einer Ideologie willen, wird einmal mehr beschrieben. Aber es ist kein Buch des Schreckens, jedenfalls nicht allein des Schreckens. Es beschreibt durchaus auch oft die schönen, die heiteren Seiten des Lebens, die aber oft genug durch schreckliches konterkariert werden. Dennoch ist es kein Buch ohne Hoffnung – und auf jeden Fall lesenswert.