Briefe aus einem anderen Leben

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justine Avatar

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Marie und Christine, zwei alte Schulfreundinnen, die sich aus den Augen verloren haben. Es ist der 26. Mai als Marie einen Brief von Christine erhält. Die Überraschung ist groß, haben die beiden seit Jahren nichts mehr von einander gehört. Aber der Inhalt macht sie richtig stutzig: Christine berichtet von einem Leben aus Berlin mit ihrem Mann und zwei Kinder; dabei wohnt sie doch eigentlich immer noch in dem Ort, in dem Marie und sie aufgewachsen sind. Außerdem hat sie nur eine Kind, ihren Sohn Paul. Christine nimmt Bezug auf einen Mann, mit dem Marie in Paris leben soll, dabei lebt diese mit ihrer Lebensgefährtin Johanna in Hamburg. Und offenbar soll Marie momentan von einer schweren Erkrankung genesen, von der diese nichts weiß. Dann erhält auch Christine einen "fiktiven" Brief von Marie, der nahtlos an Christines anschließt. Beide behaupten, nicht der Urheber des jeweils anderen Briefs zu sein. Sind die beiden einem (geschmacklosen) Scherz zum Opfer gefallen.

Kurz entschlossen reist Marie nach Paris und erkundet ein unbekanntes Leben, das ihr dennoch bekannt vorkommt...

Eine wirklich interessante und mysteriöse Geschichte. Die Handlung und der Schreibstil sind äußerst ansprechend und haben mich sofort gefesselt. Spontan hat mich das Buch an "Die Nacht schreibt uns neu" erinnert. Man sollte sich allerdings darauf einstellen, dass Fragen offen bleiben. Ich habe meine Schlüsse gezogen, mit denen ich "leben" bin. Ob das auch die Idee der Autorin ist, kann ich nicht beurteilen.

Das Buch umfasst nicht einmal 200 Seiten, ich hatte es in kürzester Zeit verschlungen, allein um herauszufinden, woher die Briefe stammen. Und es sei an dieser Stelle erwähnt, dass die Ereignisse immer seltsamer werden.
Das Buch ist sehr kompakt, ich hatte aber nicht das Gefühl, dass die Autorin etwas ausgelassen hat.

Ein wirklich gutes Buch mit einer ausgefallenen Handlung.