Mysteriöse Realität in einem spannenden Spiel das alles infrage stellt

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isabellepf Avatar

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Der Roman "Der Brief", fängt mit einem harmlosen Brief von einer Schulfreundin an, und wird zu einem nervenaufreibenden und mysteriösem Spiel zwischen zwei Realitäten, geschrieben von Carolin Hagebölling.

Die Geschichte beginnt mit einem unscheinbaren weissen Brief, den Marie Kluge, Anfang 30 in ihrem Briefkasten findet. Sie ist freie Journalistin, und wohnt mit ihrer Lebensgefährtin Johanna mit der sie seit zwei Jahren zusammen ist, in einer schicken Wohnung in Hamburg.
Der an sich harmlose Brief ihrer Schulfreundin Christine, wirf Marie jedoch jäh aus der Bahn, als sie höchst irritiert die Zeilen von Christine gelesen hatte.
Es ist ein Brief, der alles infrage stellt, was Marie bisher für real gehalten hatte.

Denn darin ist von Maries Leben in Paris die Rede, von ihrem Mann Victor, dem erfolgreichen Galeristen, und der Galerie, die sie gemeinsam erfolgreich führen. Aber auch von einer lebensbedrohlichen Krankheit, an der Sie erkrankt sein soll, ist die Rede, wobei sie sich tatsächlich an bester Gesundheit erfreut.
Doch auch die Absenderadresse die aus Paris stammt wirft so einige Fragen auf.
Marie ist ratlos, perplex aber auch ein wenig Neugierig wer ihr solch mysteriöse Briefe schickt, die ihr einfach keine Ruhe mehr lassen.

Kurz entschlossen reist Marie nach Paris und trifft dort auch ihren ehemaligen Kommilitonen Andre, der ihr unterstützend zur Seite steht.
In Paris angekommen, findet sie sich in einem Leben wieder, das ihr so seltsam vertraut ist und in dem sie sich auf unerklärliche Weise zu Hause fühlt. Doch gleichzeitig gerät auch ihr bisheriges erfolgreiches und intaktes Leben total durcheinander.

Die Charaktere im Buch werden toll und verständlich beschrieben, sodass mir Marie von der ersten Minute an sympathisch war. Ihre offene und angenehme Art mit der sie die Situation meistert haben mir sehr gut gefallen. Auch Andre und Victor waren sehr einfühlsam und unterstützend für Marie. Hingegen, Johanna etwas zurückhaltender war und sich in den schweren Situationen zurückgezogen und in die Arbeit gestützt hatte. Sie war zwar nett aber ich konnte nicht ganz warm werden mit ihrer Art. Die Personen wirken sehr authentisch und ich habe von der ersten Minute bis zur letzten mitgefiebert.

Der Erzähl und Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und fesselnd, mit dem man temporeich und flüssig durch die Geschichte begleitet wird. Das raffinierte und mysteriöse Spiel der Realitäten wird so spannend und fesselnd zugleich beschrieben, das die Seiten nur so dahingleiten. Denn auch der Spannungsbogen, der durch die Geschichte hindurch straff gespannt ist, nimmt bis zum Schluss nicht ab und wird durch ein ebenso mysteriösen Brief beendet, der viel Platz für eigenen Gedanken lässt. Mir hat einfach alles an dem Buch gefallen, indem ich mit Spannung, Nervenkitzel aber auch lesbischen Gefühlen konfrontiert wurde.

Der Roman "Der Brief" ist ein spannendes und tolles Buch, das ich sehr gerne gelesen habe. Denn der Autorin ist es bestens gelungen mit aufkommender Spannung, Nervenkitzel und Gefühlen den Leser in ein raffiniertes Spiel zwischen zwei Realitäten eintauchen zu lassen. Für mich eine absolute Leseempfehlung.