Viele Fragezeichen!

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Marie lebt mit ihrer Partnerin Johanna in Hamburg, wo sie als Journalistin arbeitet. Eines Tages erhält sie einen mysteriösen Brief, der ihr bisheriges Leben auf den Kopf stellt. Der Brief ist von Maries alter Schulfreundin Christine, er ist jedoch an eine Pariser Anschrift adressiert. Christine schreibt darin über Maries Leben in Paris mit ihrem Ehemann Victor und über ihre lebensbedrohliche Krankheit. Bald tauchen weitere merkwürdige Briefe auf und so entschließt sich Marie, kurzentschlossen nach Paris zu reisen, um der Sache auf den Grund zu gehen.

Ich muss sagen, dass mich dieser Roman etwas ratlos zurücklässt. Die Leseprobe klang wirklich spannend. Die Stellen zu Beginn des Buches, an denen es um die mysteriösen Briefe geht, sind sehr fesselnd und teilweise fast schon gruselig geschrieben. Leider kann die Autorin diese Spannung nicht über den gesamten Verlauf des Romans halten. Vor allem der Teil über Maries Reise nach Paris zog sich ein wenig in die Länge und es gab über weite Strecken oft keine neuen Erkenntnisse.

Auch mit einigen Protagonisten wurde ich nicht so richtig warm. Marie war mir zwar sympathisch, ihr Verhalten für mich aber häufig nicht wirklich nachvollziehbar, sodass ich mich teilweise nur schwer in sie hineinversetzen konnte. Zudem waren mir weder Johanna noch Victor sonderlich sympathisch.

Am Ende, welches sehr offen gehalten ist, blieben bei mir viele Fragezeichen. Vermutlich ist das von der Autorin auch so gewollt, dennoch hätte ich mir ein paar mehr Erklärungen gewünscht. Die Geschichte lässt mich doch irgendwie enttäuscht und verwirrt zurück und ich bin am Ende nicht viel schlauer als nach der Leseprobe. Schade eigentlich!

Meine Highlights dieses Romans bleiben das wunderschöne, zweideutige Cover mit der Hamburger Speicherstadt auf der einen und Paris auf der anderen Seite sowie die interessante Thematik des „Was wäre wenn…“! Eine durchaus gute und spannende Idee, doch die Umsetzung konnte mich schlussendlich nicht vollständig überzeugen. Der Roman bleibt mit seinen knapp 200 Seiten leider nicht viel mehr als eine schnelle Lektüre für zwischendurch. Für „Der Brief“ kann ich leider nur 3 von 5 Sternen vergeben.