Die Rettung der Cavendish Association Library

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Sobald ich eine Abbildung von Büchern auf einem Cover entdecke, weckt dies unverzüglich mein Interesse. Zu meiner großen Freude stammt die aktuelle Neuerscheinung aus der Feder von Amy Lynn Green auch noch von Francke, einem meiner favorisierten christlichen Verlage. Mir hat der Klappentext zugesagt und ich vertiefte mich schließlich in die Leseprobe, die mich vollends überzeugt hat.

Ich konnte die Verzweiflung der jungen Avis regelrecht spüren, als ihre Arbeitgeberin Louise Cavendish sie davon in Kenntnis setzt, dass die Privatbücherei geschlossen wird. Louise hat zwar diese Bücherei von ihrem Vater Luther Cavendish geerbt, interessiert sich aber grundsätzlich nicht für Büchereiveranstaltungen. Sie erscheint distanziert, wird als unnahbar und undurchschaubar dargestellt: „eine Frau, die genauso versteinert war wie die Caesar-Büste in der Geschichtsabteilung“ Ich vermute jedoch Tiefe, versteckte Emotionen und Begeisterungsfähigkeit hinter ihrer strengen Maske und dem altmodischen Äußeren. Denn trotz ihres mangelnden Interesses an ihrem Erbe, der Cavendish-Privatbücherei, ist es Louise wichtig, dass hochwertige Lektüre gelesen wird. Die Erwähnung eines möglichen positiven Einflusses ihrer Privatbücherei auf den Kriegsverlauf lässt sie innehalten. Und Ginnys Warnung am Ende der Leseprobe, dass Avis „sich da lieber nicht so sicher sein sollte, weil Menschen manchmal einen überraschenden Geschmack haben“ verleitet mich ebenfalls zu der Annahme, dass diese Louise Cavendish womöglich doch nicht so kalt und berechenbar ist, wie es zunächst den Anschein hat. Ob sie allerdings auf diesen nicht existierenden Buchclub hereinfällt? Avis wird alle Hände voll zu tun haben, um rechtzeitig Mitglieder aufzutreiben und mit der Wahl ihres ersten Buches ihre Chefin zu überzeugen, die Schließung noch einmal zu überdenken.

Ich frage mich zudem, was Louise dazu bewogen hat, Ava einzustellen. Dem kurzen Blick ins Buch entnehme ich, dass Ava die Arbeit ihres Bruders fortführt, dem im Gegensatz zu Ava zwei Mitarbeiterinnen sowie sein Abschluss in Bibliothekswesen zur Verfügung standen. Ava gibt zu, weder Bücher, noch Menschen zu mögen – eine aus meiner Sicht etwas ungünstige Kombination, wenn man als Bibliothekarin tätig ist. Weshalb also ist sie am Boden zerstört und versucht verzweifelt, Louise von der geplanten Schließung der Bücherei abzuhalten?

Könnte es möglicherweise in ihrem Privatleben finanzielle Probleme geben und Ava auf ihren Job angewiesen sein? Diese Geschichte ist in Maine des Jahres 1942 angesiedelt, der zweite Weltkrieg bildet die dramatische Kulisse im Hintergrund. In der Leseprobe wird jedoch erwähnt, dass Avas Ehemann Russell abends nach Hause kommt. Ich schließe daraus, dass er entweder eine Kriegsverletzung hatte, oder aus einem anderen Grund nicht wehrtauglich ist. In diesem Fall könnte Avas Einkommen möglicherweise einen wichtigen Beitrag zum Überleben darstellen. Die Protagonistin erscheint überaus facettenreich und ich durchschaue nach diesem kurzen Einblick weder ihren Charakter, noch ihre Motive.

Im Klappentext ist von vier Frauen die Rede, die Leseprobe stellt lediglich Louise, Ava und Ginny vor. Ginny liest zwar gerne, aber ihre Leidenschaft für Liebesromane könnte bei Bekanntwerden ein Dorn im Auge von Louise Cavendish sein. Soweit ich gelesen habe, verachtet Louise "Schund" und verbannte diese Bücher ins Lager. Und Ginny liest zwar gerne, die Kekse bei einer Versammlung des Buchclubs scheinen jedoch eine weit größere Anziehungskraft auf sie auszuüben. Ich erfuhr leider bislang auch nichts über Ginnys Hintergrund, und die im Klappentext erwähnte „Arbeitskollegin Martina, die mit ihren beiden Kindern Ablenkung vom tristen Alltag als Fabrikarbeiterin sucht.“

Ich brenne förmlich darauf zu erfahren, wie Ava es schafft, andere Menschen zur aktiven Teilnahme an ihrem als Notlüge gegründeten Buchclub zu überreden, wenn sie selber keinerlei Interesse an Büchern hat und weder liest, noch Bücher in irgendeiner Form bespricht.

Wenn man dem Klappentext Glauben schenken darf, handelt es sich bei allen vier erwähnten Figuren dieses Buches um Frauen, deren Lebenswege sich durch Louises Privatbücherei kreuzen, Freundschaft schließen und dabei auch die Liebe zum Buch entdecken.

Als leidenschaftliche Leserin und große Liebhaberin von Büchern seit frühester Kindheit finde ich das Thema dieses Buches faszinierend! Der einnehmende Schreibstil der Autorin und der Francke-Verlag als Herausgeber dieses Romans machen „Der Club der Bücherfreundinnen“ für mich zu einer unwiderstehlichen Lektüre, die ich nur allzu gerne lesen möchte.

Ich bewerbe mich daher um ein Exemplar im Zuge dieser Verlosung und würde mich SEHR darüber freuen, „Der Club der Bücherfreundinnen“ von Amy Lynn Green lesen und besprechen zu dürfen.

Im Falle eines Gewinnes sind eine unverzügliche Lektüre nach Erhalt sowie das Verfassen einer aussagekräftigen Rezension mit breiter Streuung auf möglichst vielen Plattformen wie immer selbstverständlich.