Informativ und lustig

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singstar72 Avatar

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In letzter Zeit werden scheinbar Sachbücher zu diesem Thema aus dem Boden gestampft. Ich habe in eines hinein gelesen, welches sich vorrangig mit Statistiken und medizinischen Hintergründen befasst. Das fand ich unbefriedigend, weil eben gerade die medizinische Seite bisher nur unzureichend erforscht ist. Dieses Buch hier hingegen fand ich erfreulich und erfrischend! Es befasst sich mit Dingen, die sehr wohl erforscht sind: mit psychologischen Hintergründen und Auswirkungen von Krisen. Und es fasst gleichzeitig griffig zusammen, welche Vorkommnisse, Skandale und Skandälchen bisher in der Krise vorgekommen sind.

Ich empfand den Erzählton als sehr wohltuend, er hielt genau die Balance zwischen Information und Unterhaltung. Die Autorin bleibt humorvoll, und verliert dennoch nie ihr Ziel aus den Augen – sachlich zu bleiben.

Gleichzeitig hat sie die Ereignisse wohl sehr gründlich verfolgt. Ich persönlich habe mir schon relativ zu Anfang der Krise ein Nachrichten-Verbot auferlegt, weil ich es als ermüdend und sinnlos empfand – es widersprach sich sowieso alles. Ich hatte Recht. Es ist wesentlich leichter, sich im Rückblick von einer gewissen sachlichen Distanz aus berichten zu lassen. Das schafft die Autorin hervorragend! Mir fällt auf, wie viel ich gar nicht mitbekommen habe. Ich empfinde das aber keineswegs als Verlust.

Auch die Strukturierung, das Inhaltsverzeichnis des Buches, empfand ich als durchdacht und gut strukturiert. Logisch nach Erlebensbereichen getrennt. Auch verkneift es sich die Autorin, anzuklagen oder anzuprangern. Man hat als Leser immer noch genügend Raum, eigene Schlüsse zu ziehen.

Ich würde dieses Buch daher insgesamt sehr gerne lesen, da es weder ein Manifest, eine Anklage, noch eine Streitschrift ist. Es scheint mir gut geeignet, das eigene Denken anzuregen.