Ein sehr amerikanisches Debüt

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
leselottchen Avatar

Von

Ein intensives Thema, das die amerikanische Autorin Amy Suiter Clark für ihr Debüt ausgewählt hat.
Die Hauptprotagonistin heißt Elle Castillo, eine frühere Sozialarbeiterin, die mit ihrem True-Crime-Podcast Aufsehen in der Stadt erregt. Nun will sie einen spektakulären, unaufgeklärten, bereits zwanzig Jahre zurückliegenden Fall wieder zum Leben erwecken, angetrieben von der Hoffnung den Täter doch noch aufzuspüren.
Die Opfer waren junge Menschen von 21 Jahren abwärts. Der Countdown lief, bis sein elftes Opfer entkommen konnte. Danach hörten die grausamen Morde auf.
Elle macht sich nun auf die Suche. Selbst Gefahren können sie nicht stoppen. Diesen Killer, gibt es ihn noch? Elle ist fest davon überzeugt, nichts schreckt sie ab. Riskiert sie zu viel?
Und dann geschieht das Unfassbare, erneut verschwindet eine Elfjährige.

Der Wechsel zwischen dem Podcast, bei dem selbst die Geräusch-Einspieler beschrieben werden und der eigentlichen Story ist sehr ungewöhnlich.
Am Anfang hat mir diese Idee der Autorin sehr gefallen. Mit der Zeit empfand ich diese Podcasttexte etwas unwirklich und unübersichtlich.
Die Hauptprotagonistin steht für mein Empfinden viel zu sehr im Vordergrund. Alles dreht sich um sie. Andere Erzählstränge bleiben dabei etwas auf der Strecke.
Die Zusammenarbeit mit den Ermittlern bleibt dabei auch eher oberflächlich.
Gerade im Mittelteil flachte meine Spannung ab, bis dann einige Wendungen wieder Schwung ins Lesen brachten.
Insgesamt ein gutes Buch mit einigen Schwächen. Mir fehlt bei diesem Thriller die Tiefe, vieles ist zu vorhersehbar. Auch die undurchdachten Alleingänge der Hauptfigur störten mich zeitweise. Nachdem ich ich es zu Ende gelesen habe und die ganze Geschichte kenne, möchte ich mir im Rückblick nochmal einiges durch den Kopf gehen lassen. Man merkt die ganze Zeit, dass es sich um einen amerikanischen Thriller handelt. Da spielt sich manches doch anders ab, als wir das kennen.
Alles in allem ein interessanter Thriller, der mich leider nicht vollständig überzeugen konnte.
Ein Hörbuch würde ich im Nachhinein bei diesem Thriller bevorzugen.
Dabei hätte die Wirkung des Podcasts sicherlich eine größere Chance.
Ein Minuspunkt ist für mich aber, dass der Klappentext nicht ganz stimmt.
Ein elfjähriges Mädchen ist keine junge Frau. Diese Fehlinformation bitte korrigieren.
Das Cover und auch der Titel passen sehr gut zum Buch.
Diese Buch bekommt von mir schwache 4 Sterne.