Leider nicht so spannend, wie erwartet

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addicted2books1 Avatar

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Meinung
Der Countdown-Killer klang vom Klappentext her wie ein Thriller nach meinem Geschmack und ich konnte es gar nicht erwarten, das Buch endlich zu verschlingen. Warum ich aber nach Beenden des Buchs gar nicht mehr so begeistert bin, versuche ich Euch im Folgenden zu erläutern.

Elle betreibt einen Podcast, in dem es um True-Crime Fälle geht. Ein Fall, den Elle unbedingt aufklären möchte, ist der des Countdown-Killers (kurz CK) – sie und einige wenige ihrer Hörer sind davon überzeugt, dass er noch lebt, auch wenn seine grauenvolle Serie vor 20 Jahren geendet hat. Und so recherchiert sie auf eigene Faust und versucht, Beweise dafür zu finden, dass CK immer noch auf freiem Fuß ist.

Die Protagonistin Elle fand ich anfangs recht stark und auch authentisch, sie steht für ihre Meinung ein und versucht alles, um ihre Theorie zu beweisen. Leider handelt sie für mich im Laufe des Buchs immer widersprüchlicher und konnte mich als Charakter insgesamt nicht recht überzeugen. Widersprüchlich fand ich, dass sie eigentlich seit Jahren davon überzeugt ist, dass CK immer noch lebt, und auch diverse Fälle mit ihm in Verbindung bringt, weil Indizien von seinen vorherigen Morden mit diesen Fällen übereinstimmen aber sich dann plötzlich so schnell mit einer anderen Erklärung zufriedengibt und auf einmal in eine ganze andere Richtung ermittelt. Da saß ich dann leider mit einem großen Fragezeichen vor dem Buch. Auch alle anderen Charaktere waren zwar auf den ersten Blick gut durchdacht, blieben aber im Endeffekt für mich eher zweidimensional.

Die Erzählweise des Buchs und den Aufbau der Kapitel fand ich zu Beginn noch richtig gut, da sich dieser Stil einfach von anderen Büchern abhebt: als Leser „lauscht“ man in den abwechselnden Kapiteln Elle’s Podcast und ihren Erlebnissen während ihrer Ermittlungen, was ich recht interessant fand und die Geschichte etwas aufgelockert hat. So konnte die Autorin die Geschichte um CK auf ungewöhnliche Weise erzählen und Elles‘ persönliche Erfahrungen als Ermittlerin einfließen lassen. Nach und nach hat mir diese Kapitelgestaltung aber die Leselust genommen, ich fand es zwar eigentlich noch interessant aber der Lesefluss wurde immer wieder unterbrochen und es war mit der Spannung dahin. Ich muss zugeben, dass ich das Buch dann erst einmal unterbrochen habe und eine Pause brauchte. Nachdem ich aber den zweiten Versuch gestartet habe, bin ich auch drangeblieben und ab dem dritten Teil im Buch kommt endlich etwas Thriller-Feeling auf, denn die Autorin hat dort noch eine weitere Sichtweise eingebaut. Diese war super interessant – mehr sage ich dazu nicht – und hat der Geschichte dann auch die Spannung wenigstens teilweise wieder zurückgegeben.

Insgesamt muss ich auch sagen, dass der Hergang der Geschichte sowie die große für mich absehbar waren und mich leider nicht überraschen konnten, beides lag für mich von Beginn an auf der Hand. Außerdem hat mich etwas irritiert, dass im Klappentext von einer jungen Frau geschrieben wird, die verschwindet – das passte nicht wirklich zur Handlung.

Fazit
Ich würde es als „ganz nett für zwischendurch“ beschreiben. Mir fehlte bis zum letzten Drittel die Spannung und die Lust, dranzubleiben. Die Podcast-Kapitel fand ich interessant, haben aber für mich oft den Lesefluss unterbrochen. Die Protagonistin ist für mich im Laufe der Handlung nicht ganz authentisch und alles in allem war „Der Countdown-Killer“ einfach gar nicht so, wie ich es mir erhofft hatte