Ein Beutel Stoff

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fredhel Avatar

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Bei den Rentnern aus Coopers Chase kehrt irgendwie nie Ruhe ein. Ein Freund von Stephen wird erschossen auf einem einsamen Waldweg aufgefunden. Die Clique begibt sich auf Spurensuche, findet schnell heraus, dass irgendwie Heroin eine Rolle spielt und muss sich nun in der Dealerszene umhören. Das tun die Freunde in gewohnt halbprofessioneller Manier und als Leser fragt man sich, ob ihre Handlungsweise raffiniert oder einfach nur hoffnungslos naiv ist. Jedenfalls sind sie immer irgendwie erfolgreich und bringen parallel dazu noch einen Liebesbetrüger zur Strecke.
Die Hauptpersonen sind alte Leute, aber weit entfernt von tüddelig. Sie haben sich mit ihrem Alter arrangiert, akzeptieren die körperlichen Einschränkungen, und dennoch lassen sie sich den Spaß am Leben nicht nehmen. Es gibt traurige Momente, in denen sie enger zusammenrücken, aber generell respektieren sie sich in all ihren Eigenheiten, mit denen sie sich wunderbar ergänzen und ein Detektiv-Dreamteam bilden.
Der Schreibstil ist witzig und ironisch, stellenweise aber auch philosophisch, wenn über das Leben nachgedacht wird. Situationskomik kommt nicht zu kurz, artet aber nie in Lächerlichkeit aus. Das Buch ist zwar spannend durch den Mord, aber man liest es in erster Linie wegen der liebenswürdigen Personen, die sich von Folge zu Folge weiterentwickeln. Hoffentlich hat der Autor noch lange Freude an Coopers Chase und schreibt noch einige Fortsetzungen!