Ein Gefühlscocktail

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pmelittam Avatar

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Kuldesh Shamar wird tot aufgefunden. Er war ein Freund Stephens und hat dem Donnerstagsmordclub noch bei seinem letzten Fall geholfen. Ehrensache, dass der nun dem Mord an Kuldesh aufklären wird.

Eigentlich ist der Fall bei Chris Hunter und Donna De Freitas gelandet, aber beide werden davon abgezogen, und ihnen Jill Regan vom NCA (National Crime Agency) vor die Nase gesetzt. Sogar sein Büro muss Chris für Jill räumen. Sollen er und Donna nun Joyce, Elizabeth, Ron und Ibrahim die Ermittlungen überlassen? Nein, er und Donna werden auch ermitteln, und da sie das nicht offiziell machen, muss auch nicht alles so rechtskonform sein, wie sonst.

Dieser Roman ist ein Cocktail von Gefühlen, man driftet vom Lachen ins Weinen, dann ist man wieder vor Spannung fast atemlos oder kann die Entwicklung der Geschichte kaum fassen. Ich fühlte mich sehr gut unterhalten, war aber auch emotional sehr eingebunden.

Mittlerweile ist das Stammcharakterensemble ja deutlich größer als man beim ersten Fall noch vermuten konnte. Nicht nur die Vier vom Donnerstagsmordclub und die beiden Polizisten gehören dazu, mittlerweile werden auch Lebenspartner:innen deutlich mehr einbezogen, und auch die Gegenseite fühlt sich mehr oder weniger zugehörig, wie Connie Johnson, die zwar nun im Gefängnis sitzt, dadurch aber nicht wesentlich eingeschränkt wird. In diesem Band gibt es zudem ein mögliches neues Mitglied des Clubs, ich würde mich zumindest darüber freuen käme Bob dazu. All diese Charaktere erhalten ihre eigenen Perspektiven, aber nicht nur sie, sondern auch die – möglichen – Antagonist:innen werden bedacht, und sind, man kennt das schon aus der Reihe, gar nicht so unsympathisch, aber natürlich schon heftig kriminell.

Richard Osman gelingt es gut, viel Humor in den Roman zu packen, dessen Geschichte eigentlich gar nicht so humorvoll ist. Aber alleine Joyce Tagebuch ist wieder herrlich zu lesen. Dazu gibt es Szenen, die so vor britisch schwarzem Humor strotzen, dass man es kaum glauben kann, wie ein „nettes“ Treffen (fast) aller Ermittelnden mit allen Verdächtigen.

Neben dem Hauptfall müssen sich Joyce und ihr Club um einem Love-Scam-Fall widmen, auch hier wird aus dem eigentlich ernsten Thema etwas herrlich absurdes.

Wie der Autor im Nachwort schreibt, müssen wir auf einen weiteren Fall ein bisschen warten, aber es wird wohl, zum Glück, einen geben. Richard Osman schreibt zwischendurch an einer neuen Reihe, auf die ich schon gespannt bin. Aber noch gespannter bin ich darauf, Joyce und die anderen aus dieser Reihe wiederzutreffen, zumal nach diesem Band, der für mich der bisher beste einer sehr guten Reihe ist.

Der vierte Band der Reihe ist wieder richtig gut, für mich der bisher beste. Emotional ist er eine wahre Achterbahnfahrt, aber auch der Fall hat es in sich und wird gut aufgelöst. Ich empfehle die Reihe uneingeschränkt weiter.