Ein Krimi?

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Mein erstes Buch aus dieser Reihe. Erst dachte ich, das sei wieder so eine Öhmchen-Story mit Preiselbeer-Muffin-Rezepten und Putztipps; die gründliche Hausfrau von nebenan will auch mal ein Buch schreiben. Doch zum Glück ist dies nicht der Fall. Trotzdem wurde ich mit dem Buch nicht so wirklich warm. Die Herleitung des Handlungsstrangs ist oft nicht oder nur mit Mühe nachvollziehbar und das Ganze ist nicht ansatzweise realitätsnah. Gut, in einem fiktionalen Roman ist dies keine Grundpflicht, aber hier driftet die Handlung doch ziemlich ab. Die ermittelnden Senioren kriegen Antworten, wo realistischer Weise eher Prügel oder bestenfalls ein Ignorieren zu erwarten wäre und können zu Leuten vordringen, die sie normalerweise nie zu sehen bekommen hätten. Auch benehmen sie sich teilweise sehr rustikal und absolut nicht so, wie man es von Engländern erwarten würde und gewohnt ist, aber das kann auch an der Übersetzung liegen. Die eigentliche Handlung tritt teilweise ziemlich hinter die persönlichen Dramen der Protagonisten zurück. Vielleicht sollte sich der Autor für das eine oder andere entscheiden und sich überlegen, weiche Art von Erzählung er denn nun schreiben will. Die Geschichte um Stephen ist allerdings sehr gut und einfühlsam geschrieben, ohne ins Kitschige abzurutschen. Der Autor solle mal über ein anderes Genre nachdenken.