Eine gelungene Fortsetzung

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emma217 Avatar

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In "Der Donnerstagsmordclub oder der Teufel stirbt immer zuletzt" von Richard Osman beschäftigt ein neuer Todesfall das gleichwohl sympathische wie auch mittlerweile erfahrene Senioren-Quartett aus der Residenz Coopers Chase. Dieses Mal wird es jedoch sehr persönlich, da das Mordopfer, der Antiquitätenhändler Kuldesh Shamar, ein guter Bekannter war.

Die "Donnerstagsmordclub"-Romane gehören schon länger zu meinen allerliebsten Krimis und Richard Osman beschert uns auch in diesem Band beste Unterhaltung. Die vier Senioren des Clubs haben einen festen Platz in meinem Herzen: die etwas unnahbare, aber mit einem messerscharfen Verstand gesegnete Elizabeth, der hochintelligente und sehr sensible Ibrahim, der grantige, aber herzensgute Ron und die liebenswerte und sehr redselige Joyce bilden einfach ein wunderbares Team und ergänzen sich durch ihre unterschiedlichen Charaktereigenschaften bestens. Die Polizisten Chris und Donna gehören mittlerweile irgendwie auch mit zum Team und der Pole Bogdan, der Mann für's Grobe, ist ebenfalls ein guter und loyaler Freund geworden. Neben einer spannenden Krimihandlung wird auch auf das Zwischenmenschliche ein Fokus gesetzt. Die einzelnen Charaktere dürfen sich weiterentwickeln und dieses Mal wird es sogar etwas ernster und auch trauriger, da die Demenz von Elizabeth Ehemann Stephen voranschreitet und die vier zusätzlich zur Sorge um ihren Freund mit der Vergänglichkeit ihres eigenen Daseins konfrontiert werden.

Dennoch kommt auch in diesem Band der Humor nicht zu kurz und wir bekommen wieder jede Menge Situationskomik und humorvolle Dialoge geboten. Den Donnerstagsmordclub bei seinen Ermittlungen begleiten zu dürfen, das macht einfach jede Menge Spaß. Und die Kapitel aus Joyce Erzählperspektive haben mir - wie immer - am besten gefallen. Die Illusion, dass Joyce mir bei einer Tasse Tee von ihren Abenteuern erzählt, ist einfach zu schön.

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich jedoch. Wobei mich das auch schon in Band drei etwas gestört hat: es wird mir mittlerweile zu viel gestorben. So viele tote Menschen - das ist dann doch nicht mehr ganz so "Cosy" und auch nicht mehr ganz nach meinem Geschmack.

Dennoch ist “Der Donnerstagsmordclub oder der Teufel stirbt immer zuletzt” eine gelungene Fortsetzung der Reihe und punktet wie gewohnt mit einem spannenden Plot, einem liebenswert-kultigen-Ermittler-Quartett und jeder Menge Humor. (4,5/5)