Richard Osmann ist einfach der Beste

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rebekka Avatar

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Richard Osman wurde 2021 zum britischen „Autor des Jahres“ gekürt – und zwar zu Recht! Seine Bücher um den Donnerstagsmordclub sind dermaßen spannend, mit englischem Humor gewürzt und unterhaltsam, dass man sie kaum aus der Hand legen kann. Plagiate gibt es inzwischen etliche – die Senioren-Detektive vermehren sich im Buchhandel wie Pilze im Wald – aber an Richard Osman und seine Phantasie, sein Schreibtalent und seine Personenzeichnung kommt kein anderer Autor heran.

Jetzt also der vierte Fall für die agilen Bewohnerinnen und Bewohner der luxuriösen Seniorenresidenz Coopers Chase. Elizabeth, die ehemalige Geheimagentin, Joyce, die frühere Krankenschwester, Ibrahim, der immer noch gelegentlich als Psychiater arbeitet und Ron, der Gewerkschaftsfunktionär, müssen aktiv werden, weil ein Freund von Elizabeths Ehemann Stephen ermordet wurde. Natürlich bringen sie die Täter zur Strecke – jedenfalls die meisten. Wer noch übrig bleibt, kommt bestimmt im nächsten Roman an die Reihe.

Richard Osman beweist mit diesem Buch, dass er nicht nur ein stimmiges Krimiplot entwickeln kann. Was mich noch mehr beeindruckt hat, war seine einfühlsame Schilderung der letzten Tage eines Alzheimer-Kranken. Offenbar hat er Erfahrung mit Menschen, die langsam ihre Erinnerung und sich selbst verlieren. Das in zu Herzen gehende Worte zu fassen ist eine Kunst, die nicht jeder beherrscht. Allein dafür würde ich diesem Buch gern noch mehr Sterne geben.