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wienerin Avatar

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In den Tagen nach Weihnachten wird ein alter Antiquitätenhändler ermordet. Zufällig ein Freund der Mitglieder des Donnerstagsmordclubs. Selbstverständlich beschließt die Gruppe, den Fall neben der schwächelnden Polizei selbst in die Hand zu nehmen und nach dem Täter zu suchen. Da es in diesem Mordfall auch um eine nicht ganz unbeträchtliche Menge an Heroin geht, müssen sie im Rahmen dieser Suche auch einigen Kriminellen (durchaus vergnüglich) auf die Zehen treten.

In diesem Buch ist alles zu finden, schrullige Oldies, die einen Mordfall lösen und dabei einerseits die Gangster andererseits auch die Polizei austricksen und dann ist da noch das berührende Porträt dieser alten Leute mit ihrem Träumen und Nöten, und die Seite im Leben eines alten Menschen, an die man nicht so unbedingt gerne denkt, der Verlust des eigenen Ichs, die Demenz und der Versuch, damit fertig zu werden.

Die erste Seite ist naturgemäß die lustigere. Die ehemalige MI6 Mitarbeiterin, die immer eine Waffe eingesteckt hat, die frühere Krankenschwester, eine leutselige Plaudertasche, der schwermütige pensionierte Psychiater, der raubeinige ehemalige Gewerkschaftsführer. Dieser Trupp von Rentnern, die alle in einer Seniorenresidenz wohnen, und deren Hobby es zu sein scheint, Kriminelle zur Strecke zu bringen. Wie sie das machen und einander dabei und auch im Alltag unterstützen ist witzig und rührend.

Bei diesem Buch handelt es sich um den vierten Band aus einer erfolgreichen Reihe, aber es ist der erste, den ich gelesen habe. Man muss die vorhergehenden Bände nicht unbedingt gelesen haben, um sich in dem Buch und bei den verschiedenen Charakteren zurechtzufinden, aber ich glaube doch, dass es von Vorteil ist, wenn man die Geschichte der Mitglieder dieser Rentnergang von Anfang an liest und mit ihnen quasi mitlebt.

Fazit: Eine klare Leseempfehlung! Allerdings glaube ich, dass das ein Buch bzw. das Thema Demenz und die damit verbundenen Sorgen eher ein Thema ist, das Leser ab 50+ eher anspricht als jüngere. Möglicherweise ein Vorurteil, aber ich glaube, dass man in jüngeren Jahren andere dominierende Lebensthemen hat.