R. E. S. – Retired, extremely spry 5
Als Richard Osman eine Pause seiner Donnerstagsmordclub-Reihe ankündigte und sie mit einer neuen Reihe überbrückte, stand zu befürchten, dass man länger nichts von der umtriebigen Seniorentruppe hört. Doch nun kehren sie nach nicht allzu langer Pause zurück, und zwar mit frischem Schwung.
Ein sowohl für seine Leserschaft als auch den Donnerstagsmordclub selbst ruhiges Jahr neigt sich dem Ende – doch „ruhig“ gilt nur in Bezug auf Verbrechen, denn zu tun hatten Elizabeth (trauert), Ron (die liebe Familie …), Ibrahim (versucht, Connie positiv zu beeinflussen) und Joyce (plant die Hochzeit ihrer Tochter Joanna) durchaus. Doch als Elizabeth auf Nick, den Trauzeugen von Joannas Bräutigam trifft, wird es ernst: Er bittet sie um Hilfe, weil seine Geschäftspartnerin verschwunden ist, und auch hinter ihm sei man her – den Grund dafür sieht er im Code eines Tresors, in dem ein hoher Betrag in Bitcoin und den nur seine Geschäftspartnerin und er kennen. Schon bald ist die Seniorentruppe tief in Entführung, Mord, Rätsel und Verbrecherjagden verstrickt – denn die Polizei ist im Gegensatz zu den vieren ratlos …
Nachdem der letzte Teil der Reihe etwas schwächer war, tat die Pause offenbar sowohl Autor als auch Figuren bzw. der Geschichte gut: Wenngleich es anfangs (und auch im Verlauf der Handlung) noch viel um Joanna und ihre Beziehung geht, hält Osman sich nicht lange mit Hochzeitsvorbereitungen usw. auf, sondern schafft mit dem Geschehen um den Trauzeugen Nick eine plausible wie drängende Motivation für die Hobbydetektive aus Coopers Chase, sich in Ermittlungen zu stürzen. Die Handlung nimmt schnell Fahrt auf, wobei der Spannungsbogen einer Mischung aus Cozy Crime und völlig überdrehtem Actionfilm entspricht. Es geht um viel Geld, um Kryptowährungen, Entführung, Mord; die Krimihandlung ist jedoch erneut eher der Rahmen für Osman, eine schöne Fläche für seine Figuren und die (im Alter zunehmend) wichtigeren Themen auszubreiten: Trauer(-bewältigung), Liebe, Familie. Man trifft alte Bekannte wie Bogdan und Donna, zudem aber auch neue Figuren, von denen in zu erwartenden weiteren Bänden sicher erneut zu lesen sein dürfte (Tia werden wir sicher wiedertreffen). Erzählt wird erneut über Joyces Tagebucheinträge (deren Tonlage mit ihrer naiv-schwatzhaften Art doch umso trockenere Momente hervorbringt) sowie aus auktorialer Perspektive über meist die anderen drei. Erzählt wird erneut in diesem typischen Osman-Ton: ziemlich britisch, leicht schwarzhumorig, doch immer liebenswert, was für mich den Reiz an der Reihe ausmacht: Das Alter wird thematisiert, aber nicht als Problem – und ja, diese Senioren sind sicher keine typischen Fälle, aber was soll’s. Johannes Stecks und Beate Himmelstoß‘ Stimmen hauchen der Geschichte und mehr noch den Figuren Leben ein (gerade Rons hemdsärmlig-anpackende Art und Elizabeth‘ wortgewandt-gewitzte Einfälle sind grandios), sodass das Hörbuch für mich das richtige Medium für die Reihe bleibt.
Ein sowohl für seine Leserschaft als auch den Donnerstagsmordclub selbst ruhiges Jahr neigt sich dem Ende – doch „ruhig“ gilt nur in Bezug auf Verbrechen, denn zu tun hatten Elizabeth (trauert), Ron (die liebe Familie …), Ibrahim (versucht, Connie positiv zu beeinflussen) und Joyce (plant die Hochzeit ihrer Tochter Joanna) durchaus. Doch als Elizabeth auf Nick, den Trauzeugen von Joannas Bräutigam trifft, wird es ernst: Er bittet sie um Hilfe, weil seine Geschäftspartnerin verschwunden ist, und auch hinter ihm sei man her – den Grund dafür sieht er im Code eines Tresors, in dem ein hoher Betrag in Bitcoin und den nur seine Geschäftspartnerin und er kennen. Schon bald ist die Seniorentruppe tief in Entführung, Mord, Rätsel und Verbrecherjagden verstrickt – denn die Polizei ist im Gegensatz zu den vieren ratlos …
Nachdem der letzte Teil der Reihe etwas schwächer war, tat die Pause offenbar sowohl Autor als auch Figuren bzw. der Geschichte gut: Wenngleich es anfangs (und auch im Verlauf der Handlung) noch viel um Joanna und ihre Beziehung geht, hält Osman sich nicht lange mit Hochzeitsvorbereitungen usw. auf, sondern schafft mit dem Geschehen um den Trauzeugen Nick eine plausible wie drängende Motivation für die Hobbydetektive aus Coopers Chase, sich in Ermittlungen zu stürzen. Die Handlung nimmt schnell Fahrt auf, wobei der Spannungsbogen einer Mischung aus Cozy Crime und völlig überdrehtem Actionfilm entspricht. Es geht um viel Geld, um Kryptowährungen, Entführung, Mord; die Krimihandlung ist jedoch erneut eher der Rahmen für Osman, eine schöne Fläche für seine Figuren und die (im Alter zunehmend) wichtigeren Themen auszubreiten: Trauer(-bewältigung), Liebe, Familie. Man trifft alte Bekannte wie Bogdan und Donna, zudem aber auch neue Figuren, von denen in zu erwartenden weiteren Bänden sicher erneut zu lesen sein dürfte (Tia werden wir sicher wiedertreffen). Erzählt wird erneut über Joyces Tagebucheinträge (deren Tonlage mit ihrer naiv-schwatzhaften Art doch umso trockenere Momente hervorbringt) sowie aus auktorialer Perspektive über meist die anderen drei. Erzählt wird erneut in diesem typischen Osman-Ton: ziemlich britisch, leicht schwarzhumorig, doch immer liebenswert, was für mich den Reiz an der Reihe ausmacht: Das Alter wird thematisiert, aber nicht als Problem – und ja, diese Senioren sind sicher keine typischen Fälle, aber was soll’s. Johannes Stecks und Beate Himmelstoß‘ Stimmen hauchen der Geschichte und mehr noch den Figuren Leben ein (gerade Rons hemdsärmlig-anpackende Art und Elizabeth‘ wortgewandt-gewitzte Einfälle sind grandios), sodass das Hörbuch für mich das richtige Medium für die Reihe bleibt.