Auf den Spuren von Miss Marple

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murksy Avatar

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Die berühmte Ermittlerin war wohl so etwas wie das Vorbild aller cosy-crime-Bücher der heutigen Zeit. Wobei es keinen cosy-crime gibt, schon gar nicht bei Mord. In diesem Buch, dem dritten Band einer Reihe, ermitteln vier rüstige Rentner bei ungeklärten Verbrechen. Durch die unterschiedlichen Hintergründe erscheinen die Vier wie eine gut zusammengesetzte Rollenspielpartie. Dieses Mal ist das Verschwinden einer Journalistin, Geldwäsche und das eine oder andere Vergehen die Grundlage für den Krimi aus England.
Vorneweg, warum ich dem Buch keine volle Punktzahl geben kann, es ist der dritte Teil! Und das so offensichtlich, dass man sich die ersten 100 Seiten durchkämpfen muss, weil einfach die Hintergründe fehlen. Wer sind die alten Leute? Wie haben sie sich getroffen? Ohne all dies Wissen findet man nur schwer Bezug zu den Personen. Dass eine Einzelperson oder Gruppe Zivilisten der Polizei überlegen ist und komplizierteste Fälle löst, ist der obskure Reiz dieser Bücher. Wird allerdings ein 8jähriger mit eingespannt, geht mir das etwas zu weit abseits jeglicher Glaubwürdigkeit. Der viel gepriesene britische Humor, weshalb ich das Buch auch lesen wollte, ist vorhanden, aber auch nicht in der erwarteten Intensität. Was bleibt, ist ein gut erzählter Krimi, natürlich mit den überraschenden Auflösungen, der unterhält, aber auch seine Schwächen hat.