Aus einem Cold Case wird ein heißes Abenteuer

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richratherin Avatar

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Elizabeth, Ibrahim, Joyce und Ron haben den Donnerstagsmordclub gegründet. Eine kleine Abwechslung zum geregelten Alltag in der Seniorenresidenz Coopers Chase. Sie bearbeiten alte Fälle der Kriminalpolizei, sogenannte Cold Cases. Doch beim graben in der Vergangenheit landen die vier neugierigen Amateurdetektive auch mal schnell in der Gegenwart und aus einem kalten Fall wird ein heißes Abenteuer.

Gemeinschaft, Freundschaft, gegenseitige Unterstützung – jede der mit der Ermittlung befassten Personen hat ihren eigenen Ansatz einer Spur zu folgen, nutzt persönliche Kontakte, greift auf den Erfahrungsschatz eines bereits länger andauernden Lebens zurück.

In jedem kurzen Kapitel des Buches folgen die Lesenden einer der beteiligten Personen, was das Leseerlebnis sehr kurzweilig macht. Und damit ist die Leserin bzw. der Leser immer auf Augenhöhe der Ermittlungen.

Allerdings bleiben die Biografien der betagten Mitglieder des Donnerstagsmordclubs dieses Mal recht blass. Nur das Vorleben von Elizabeth Best wird häufiger erwähnt, da es für die Entwicklung der Geschichte nicht unerheblich ist. Wer mehr über die Vorgeschichte von Joyce, Ron und Ibrahim erfahren möchte, muss anscheinend die beiden vorausgegangenen Bücher der Reihe lesen. An einigen wenigen Textstellen ist dieses Nichtwissen etwas störend, es beeinträchtigt jedoch nicht das Verständnis für den vorliegenden Fall.

Auch die beiden ermittelnden Polizisten, DCI Chris Hudson und PC Donna de Freitas bleiben in diesem dritten Fall des Donnerstagsmordclubs sehr blass und im Hintergrund.

So wie auch die Todesfälle angenehm im Hintergrund bleiben. Kein blutrünstiges Gemetzel, welches genüsslich bis ins Detail ausgeschmückt wird. Wenn der Donnerstagsmordclub oder die Polizei am Tatort auftauchen, sind die Toten bereits tot und die Lebenden bleiben am Leben. In der realen Welt des Verbrechens würde es deutlich gefährlicher zugehen, wenn das kriminelle Imperium von vier rüstigen Spürnasen bedroht wird.

Insgesamt ist die Geschichte spannend und kurzweilig geschrieben. Die Aufklärung des Falles gehorcht den Gesetzen der Logik und kommt nicht aus dem Nichts. Leserinnen und Leser können also im Verlauf des Buches von Kapitel zu Kapitel mit ermitteln und werden vielleicht doch überrascht.

Für alle Fans von Agatha Christie und Inspector Barnaby – very british!