Humorvolle Krimi-Unterhaltung

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Der Donnerstagsmordclub ist wieder einmal auf Verbrecherjagt. Unter all den ungelösten Mordfällen, die für ihr wöchentliches Treffen im Puzzlestübchen der Coopers Chase Seniorenresidenz in Frage kämen, hat dieses Mal ein Cold Case das Interesse des Rentner-Quartetts geweckt. Das Opfer war die aufstrebende Journalistin Bethany Waites und man vermutete, dass ihre Ermordung damit zusammenhing, dass sie den Strippenziehern eines riesigen Steuerbetrugs ein wenig zu nahegekommen ist. 10 Jahre sind seitdem vergangen, doch der Fall wurde nie aufgeklärt.
Die erfahrenen Hobbyermittler Joyce, Elizabeth, Ibrahim und Ron stürzen sich mit Feuereifer auf diesen Cold Case und stellen schon bald fest, dass der Fall gar nicht so kalt ist, wie gedacht.
„Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel“ ist der inzwischen dritte Teil der sympathischen Cozy-Crime Reihe von Autor Richard Osman und überzeugt auf ganzer Linie mit seinem herrlich britischen Humor und einer überraschenden und wendungsreichen Handlung.
Obwohl das für mich der erste Teil der Reihe war und ich durchaus ein paar anfängliche Schwierigkeiten mit der Vielzahl an Charakteren hatte, bin ich super in das Buch gestartet. Richard Osman hat einfach eine wunderbar lockere und mitreißende Art zu erzählen, sodass ich mich trotz einiger Unklarheiten sehr gut in der Geschichte einfinden konnte. Die vier Hauptfiguren sind wunderbar ausgestaltet, authentisch aber irgendwie auch skurril und es war ein großes Vergnügen sie dabei zu begleiten, wie sie sich in die Ermittlungen im Bethany Waites Fall gestürzt haben.
Die regelmäßigen Perspektivwechsel haben es mir dabei nicht nur erleichtert die Figuren besser kennenzulernen, ich habe die Geschichte dadurch auch als sehr abwechslungsreich und fesselnd empfunden.
Der Kriminalfall rund um die tote Journalistin hat mir ebenfalls gut gefallen. Er wirkte schlüssig konstruiert mit seinen spannenden Wendungen und einer überraschenden Auflösung und es hat wirklich Spaß gemacht mitzurätseln. Etwas gewöhnungsbedürftig fand ich zu Anfang die vielen Nebenstränge der Handlung. Es hat ein wenig gedauert, bis ich auseinanderklamüsert hatte, was wie zusammenhängt und was für was von Bedeutung ist, aber die Verwirrung legte sich mit der Zeit. Tatsächlich finde ich es bei Cozy Crime auch ganz nett, wenn man neben dem Kriminalfall noch etwas mehr aus dem Leben der ‚Ermittler‘ erfährt. Und dieses Quartett lebt nun alles andere als langweilig und konventionell, Seniorenresidenz hin oder her.
„Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel“ ist ein wirklich mitreißendes Buch und hat mich definitiv zum Fan der Reihe gemacht.