Insgesamt wieder ein schönes Buch

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elchi130 Avatar

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Der Donnerstagsmordclub nimmt sich einen Cold-Case vor. Die bekannte Journalistin Bethany Waites ist vor etwa 10 Jahren verschwunden. Ihre Leiche wurde nie gefunden. Das klingt nach genau dem richtigen Fall für die vier Senioren. Und kaum fangen sie an zu ermitteln, scheinen sie auch schon in ein Wespennest gestochen zu haben.

Es macht einfach sehr viel Spaß, dem Donnerstagsmordclub bei den Ermittlungen über die Schulter zu schauen. Ron, Joyce, Elizabeth und Ibrahim sind kauzige, liebenswerte Originale. Ihre Nachforschungen sind stets unkonventionell und schräg. Teilweise wirkten sie bei diesen Ermittlungen ein wenig unbeholfen und nicht mehr ganz so treffsicher wie bei den ersten beiden Fällen.

Viktor ergänzte die Vierer-Runde optimal und ich würde mich freuen, wenn er ein fester Bestandteil des Donnerstagsmordclubs wird. Insgesamt liegt die Stärke des Buches auf der Figurenzeichnung. Der Autor erweckt stets unangepasste, außergewöhnliche Personen zum Leben.

Ab und an plätscherte die Handlung leider ein wenig vor sich hin. Besonders Joyce hatte für meinen Geschmack zu viel Raum erhalten. Sie wirkt oft leicht unbeholfen, mütterlich und redet ohne Punkt und Komma. Das ist mal ganz nett, aber es sollte nicht überhandnehmen.

Der Fokus hätte noch mehr auf den Ermittlungen liegen dürfen. Diese blieb oft zu sehr im Hintergrund. Insgesamt fand ich jedoch sowohl den Kriminalfall spannend als auch die Verwicklungen rund um Viktor.

Fazit: Ein interessanter Cold-Case und tolle Figuren versprechen wieder ein nettes Lesevergnügen. Dass der Autor für meinen Geschmack manchmal zu sehr abschweift, gibt einen Abzug in der B-Note. Insgesamt aber eine Leseempfehlung!