Wer hat Bethany Waites umgebracht?

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owenmeany Avatar

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Diese Rezension beruht auf dem leicht gekürzten Hörbuch.

Wenn die Osmanschen Donnerstagsmordclub-Krimis auch zweifellos und bestens als solche funktionieren, liegt ihre Besonderheit hauptsächlich in der Charakteristik der Personen und der englisch-humorvollen Schreibweise. Nach drei Bänden ist mir das betagte Quartett bereits sehr ans Herz gewachsen in all seiner individuellen Verschiedenheit. Besonders bei der liebenswürdig-naiven Joyce habe ich dauernd Agatha Christies Miss Marple vor Augen.

Ohne den Handlungsbogen aus den Augen zu verlieren schwelgt Osman förmlich in der Gestaltung komischer Situationen, bei denen es sich um die Vorbereitungen zu einem Fernsehinterview handeln kann, aber auch um eine Entführung, einen Auftragsmord sowie um die Beerdigung des Opfers - all das wird augenzwinkernd erzählt, wobei man sogar bei brutalen Killern noch eine liebenswerte Seite entdeckt.

Ganz besonders hat mich die köstliche Episode mit dem eigentlich dementen Stephen amüsiert, auf dessen Inselbegabung man sich immer noch verlassen kann und der damit die Ermittlung einen gewaltigen Schub nach vorne bringt.

Das verbindende Element zu den vergangenen Fällen stellen die Figuren dar, deren gemeinsame Geschichte sich fortlaufend entwickelt, wie sich das in Serien eben so verhält. Selbstverständlich ist die jeweilige Story in sich abgeschlossen und plausibel, dennoch ist das Lesevergnügen umso größer, wenn man die Evolutionen von Beginn an verfolgen konnte.

Am Schluss kann ich wieder meine Bewunderung nicht verhehlen: wo nimmt Osman nur die Ideen her, solche haarsträubenden Verwicklungen zu einem derartig straffen Knoten zu schürzen?