Dumpfe Charaktere erleben langatmige Geschichte

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Das wohl schlimmste Urteil, welches man über einen Kriminalroman fällen kann, ist das eines langweiligen Buches. Dieses Werk ist leider ausgesprochen langatmig und ermüdend. Die Geschichte plätschert vor sich hin, die halbe Buchlänge hätte vollends ausgereicht.
Der zweite große Kritikpunkt sind die lachhaft bösen Bösewichter. Ian zB parkt auf Behindertenparkplätzen, hört Guides um skrupelloser zu werden und kauft dediziert keinen Fairtrade-Kaffee. Aus reiner Boshaftigkeit. Charaktere werden hier dem Leser mit einer Brechtstange ins Gesicht geschlagen, ihre Eigenschaften werden nicht angedeutet oder komplexer etabliert, sondern auf unglaublich stumpfe Weise karikiert. Obgleich marginal besser, trifft diese Art den Aufbaus auch auf die Helden zu, welche wiederum absurd brillant und schlagfertig sind und als Lichtgestalten zwischen den Affären der Sterblichen wandeln.

Der Schreibtstil ist schlicht, leicht verständlich und in Ordnung. Die Grundidee ist nicht bahnbrechend, aber durchaus frisch. Die Hintergründe der verschiedenen Senioren bleiben etabliert und haben einen Effekt im Verlauf der gesamten Geschichte.