Ein amüsanter "cozy crime", der zum Miträtseln einlädt

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emma217 Avatar

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In "Der Donnerstagsmordclub“ von Richard Osman treffen sich vier Bewohner einer luxuriösen Seniorenresidenz regelmäßig, um gemeinsam ungelöste Kriminalfälle zu bearbeiten. Als in unmittelbarer Nähe ein Mord verübt wird, beginnen die vier auf eigene Faust Ermittlungen anzustellen. Der Polizei scheinen sie dabei immer einen entscheidenden Schritt voraus zu sein…

Die Kapitel werden abwechselnd aus einer neutralen Erzählperspektive und aus der Sicht von Joyce, dem neuesten Mitglied des Clubs, erzählt. Besonders die Kapitel aus Joyces Sicht haben mir sehr gut gefallen, da sie in solch einem schönen Plauderton geschrieben sind, dass ich das Gefühl bekam, Joyce würde mir bei einer Tasse Tee persönlich von den Ereignissen erzählen. Dies hat die Geschichte ungemein aufgelockert und die Seiten flogen nur so dahin.

Joyce war zugleich auch mein Lieblingscharakter des Vierergespanns: Immer freundlich und zuvorkommend wirkt sie auf andere recht harmlos, weiß aber gerade das durchaus zu ihrem Vorteil zu nutzen. Aber auch Elizabeth, ehemalige Geheimagentin, Ron und Ibrahim sind auf ihre Weise einmalig und tragen aufgrund ihrer speziellen Fähigkeiten und ihrer Intelligenz wesentlich zum Ermittlungserfolg bei.

Sie bei ihren Nachforschungen zu begleiten war zudem äußerst amüsant, da sie so einige spezielle Tricks beherrschen, um an ihr Ziel zu gelangen. Das Vortäuschen altersbedingter Kauzigkeit ist dabei nur einer ihrer vielen Kniffe. Trotz dieser Leichtigkeit ist die Geschichte zugleich sehr spannend und lädt zum Miträtseln ein. Man wird bis zur für mich überraschenden Auflösung auf einige falsche Fährten geführt. Dass die Polizei die vier so uneingeschränkt selbst ermitteln lässt ist natürlich etwas weit hergeholt, hat meinen Lesespaß aber in keiner Weise getrübt.

Fazit: “Der Donnerstagsmordclub” ist ein echter “cozy crime”, der zum Miträtseln einlädt und mich dank der sympathischen und etwas exzentrischen “Ermittler” oft zum Schmunzeln brachte.