Nicht irgendeine Seniorenresidenz …

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hesi Avatar

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… ist Coopers Chase mitten in der malerischen Grafschaft Kent. Zwar durchaus gediegen, sogar luxuriös – aber wenn man mitten beim Mittagessen von einer Mitbewohnerin gebeten wird, sich ein Mädchen mit mehreren Stichwunden vorzustellen und zu überlegen, wie lange es wohl dauern würde, bis es verblutet ist, ist das nicht unbedingt das, was man sich unter einer gepflegten Tischunterhaltung vorstellt.
Aber auf genau diese Art und Weise gerät Joyce, eine ehemalige Krankenschwester, in die Runde von Elizabeth (eine ehemalige Geheimagentin), Ron (ein ehemaliger Gewerkschaftsführer) und Ibrahim (ein ehemaliger Psychiater). Diese drei treffen sich jeden Donnerstag im Puzzle-Stübchen, um Akten mit unaufgeklärten Mordfällen zu studieren.
Als es dann tatsächlich einen Toten gibt, ist für das Quartett klar, dass sie bei diesem Fall ordentlich mitmischen werden. Und ihn vielleicht sogar aufklären – wer weiß?
Unterstützung erhalten sie von Police Constable Donna De Freitas, die bisher dem Ermittlungsteam lediglich den Tee servieren durfte. Nun aber wurde sie dank Elizabeth‘ Verbindungen dem Team zugeteilt und liefert als Gegenleistung die ein oder andere Insiderinformation.
Gekonnt verwebt Richard Osman diese verschiedenen Ermittlungsstränge zu einem spannenden und amüsanten Kriminalroman. Viele Erzählstimmen und häufige Perspektivwechsel bringen Tempo in die Angelegenheit, überraschende Wendungen treiben die Handlung voran. Dabei finden auch kleine und große zwischenmenschliche und gesellschaftliche Probleme ihren Platz, manchmal humorvoll, manchmal berührend, aber immer mit Empathie geschildert.
Ein rundum gelungener Roman von einem Autor, der genau weiß, was er will und was er kann, und bei dem selbst die Danksagung Lesevergnügen garantiert.