Sehr britischer Krimi

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sikal Avatar

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In einer luxuriösen Seniorenresidenz hat sich der Donnerstagsmordclub gebildet. Hierbei handelt es sich um die betagten Senioren Elizabeth, die früher mal Geheimagentin war, Ex-Psychiater Ibrahim, Ron den Gewerkschaftsführer und Joyce, die Krankenschwester war - und die sich jetzt alle mit dem Aufklären ungelöster Mordfälle beschäftigen. Immerhin hatte die Vierertruppe auch früher mit zum Teil schwierigen Fällen zu tun und so ganz können sie ihren Beruf eben nicht einfach in eine Schublade packen. Doch als plötzlich der Bauunternehmer Tony tot aufgefunden wird und die Polizei vor einem Rätsel zu stehen scheint, packen die Senioren die alten Akten auf die Seite und unterstützen die laufenden Ermittlungen der Polizeibeamten – nicht immer zu deren Freude.

Die Charaktere sind „very british“, agieren mit Bedacht und streuen subtilen Humor. Einige Verdächtige, viele Spuren und eine komplizierte Ermittlung, bei der sich letztendlich doch noch die Rätsel lösen.

Die Einblicke in diese Seniorenresidenz haben mit den herkömmlichen Pflegeheimen nicht viel gemein. Hier wird logiert und die Damen und Herren sind allesamt noch unternehmungslustig und agieren gegen das Alleinsein oder Vergessen werden – statt Strickabende oder Backseminare gibt es hier eben Mordermittlungen. Das hat man auch nicht alle Tage.

Der Schreibstil des Autors Richard Osman ist sehr ruhig und unterhält durch die Recherchetätigkeit der Senioren. Wer lieber blutige Krimis mit vielen Kämpfen und Verfolgungen liest, wird mit diesem Buch nicht glücklich werden. Wer den britischen Humor schätzt, dafür umso mehr.

Ein unterhaltsamer Krimi, der mit schrulligen Charakteren punktet. Gerne warte ich auf die Fortsetzung. 4 Sterne