Erschreckend!

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Der Einstieg in den Justiz-Krimi ist mir sehr leicht gefallen. Man knüpft mehr oder weniger an den Vorgänger an - wobei die Fälle natürlich abgeschlossen sind. Rocco arbeitet immer noch allein in seiner Kanzlei, ist nun aber durch seinen letzten Fall sehr bekannt geworden. Und deshalb werden auch seine nächsten Klienten auf ihn aufmerksam und engagieren ihn, um das Verschwinden von Jörg aufzudecken.

Es war schön, auch die anderen Charaktere wie den Rechtsmediziner Justus Jarmer und seinen Kumpel Tobi wieder zu treffen. Auch dieses Mal ermitteln sie wieder gemeinsam, wobei jeder von ihnen seine Stärken einbringt.

Das Buch ist nicht rasant geschrieben, sondern sehr faktenlastig. Das muss man mögen. Mir gefallen aber die Details rund um die Rechtsmedizin und auch das Justizwesen, in das man Einblicke bekommt. Man merkt hier deutlich, dass die Autoren hier viel Hintergrundwissen einbringen, dass sie aber sehr verständlich für den Laien aufbereiten. Auf diese Weise kann man alles gut nachvollziehen und verstehen.

Angenehm waren auch die kurzen Kapitel, die den ein oder anderen Perspektivwechsel geboten haben. Dadurch wird das Lesen sehr kurzweilig. Durcheinander kommt man nicht, weil alles chronologisch erzählt wird und die Kapitel jeweils mit Ort und Datum gekennzeichnet sind.

Inhaltlich ist der Krimi keine leichte Kost, auch wenn es nicht sehr blutig zugeht, denn er beruht auf wahren Tatsachen, die einfach unbegreiflich sind. Wie der Klappentext verrät wurden Pflegekinder bewusst an Pädophile vermittelt und dann auch missbraucht. Das Ganze war nicht so leicht zu verdauen.

Überrascht hat mich dann auch das Ende - denn damit habe ich gar nicht gerechnet. Deswegen bin ich voll und ganz zufrieden! 5 Sterne!