Leider enttäuschend

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linasbüchertraum Avatar

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In dem zweiten Justiz-Krimi von Florian Schwiecker und Michael Tsokos ermitteln der Rechtsanwalt Rocco Eberhardt und der Rechtsmediziner Justus Jarmer im Fall der Granther-Experimente, in deren Rahmen jahrelang Pflegekinder von Berliner Jugendämtern bewusst an pädophile Männer vermittelt wurden. Ein erschütterndes Thema, erst recht wenn man weiß, dass es auf wahren Begebenheiten beruht.
Leider hat mich das Buch nicht überzeugen können. Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive vieler verschiedener Figuren, normalerweise lese ich das gerne, aber in diesem Fall bin ich leider überhaupt nicht mehr hinterher gekommen… Die Namen sind sich alle viel zu ähnlich und es gibt kein Glossar, mit dessen Hilfe man ein bisschen Struktur in den Figurensalat hätte bringen können.
Aber selbst nachdem ich mich irgendwann so einigermaßen zurecht gefunden habe, konnten mich die Autoren nicht dazu bringen, mit den Protagonisten mitzufühlen. Die Ermittlungsarbeiten sind so vor sich hingeplätschert und mich als Leser hat das alles überhaupt nicht betroffen. Von dem „spannungsgeladenen Justiz-Krimi“ habe ich leider gar nichts mitbekommen. Das Thema mit dem sich das Buch befasst ist so enorm erschreckend und macht einen eigentlich fassungslos, aber dieser Krimi hat es geschafft, dass es mir überhaupt nicht nahe gegangen ist. Auch der Plot Twist am Ende des Buches konnte mich nicht begeistern. Das Thema hätte wirklich das Potential gehabt einen eindrücklichen und noch lange nachhallenden Krimi zu füllen, aber durch die eindimensionalen Charaktere ist diese Chance leider vergeben worden.